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31.12.2018
Quintett 2 +++ Giacomo C. 5 +++ Deutsche Comicforschung 2019

Aktuelle comicplus+ Neuheiten

Aktuelle comicplus+ Neuheiten

Vorneweg sei dieses Mal ein weiterer, erneut sehr interessanter Band aus der Reihe „Die Deutsche Comicforschung“ empfohlen.

„Die Deutsche Comicforschung“ ist DAS Standardwerk zur Erforschung der Bild-Erzählung im deutschen Sprachraum. Die Ausgabe 2019 enthält diesmal u.a. Beiträge zum Zittauer Fastentuch, zum Verhältnis der Nazis gegenüber (Sprechblasen-) Comics, über Max und Moritz und Rudolph Dirks' Katzenjammer Kids und zu Friedrich Entelmann.
In mehrjähriger Arbeit haben der Herausgeber Eckart Sackmann und seine Mitarbeiter ein wissenschaftliches Kompendium der deutschsprachigen Comicliteratur geschaffen, wie man es in dieser Anschaulichkeit in keinem anderen Land findet. Auf über 2000 Seiten mit rund 5000 zumeist farbigen Abbildungen bieten die bisher erschienenen Bände umfassende Informationen über den deutschsprachigen Comic.


Leseproben gibt es auf der comicplus+ Homepage unter

http://www.comicforschung.de/

Der Inhalt der Ausgabe 2019:

  • Die Passion Christi im großen Zittauer Fastentuch
  • Ludwig Becker: "Ein Australisch Lied"
  • Frivol: "Aus dem Leben einer Ballettänzerin"
  • Max und Moritz - böse Buben von Fritz Steub
  • "Max und Moritz" und Rudolph Dirks' "Katzenjammer Kids"
  • Ph. Rupprecht: "Leben und Taten des Herrn Isidor G. Färber"
  • "Comics sind als undeutsch verpönt". Die Nazi-Jahre
  • Entenhausen 1935
  • J. Friedrich Entelmann
  • Kunst-Comics im Schatten der Pop Art
  • Der erste deutsche Computercomic: "Das Robot-Imperium"
  • Addenda: Memlings "Turiner Passion"

 
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Dr. Helmut Kronthaler, Dr. Eckart Sackmann, Hinrich Schröder

 



Aber auch neue Gesamtausgaben hat der Verlag zum Weihnachtsgeschäft am Start: eine fünfte Gesamtausgabe von Giacomo C. und Band 2 von Quintett.


Giacomo C.: Das Venedig des 18. Jahrhunderts: Der Zufall will es, dass eine junge Schauspielerin in die Stadt kommt, die ihre Verehrer zum Duell fordert und tötet. Im Auftrag des Polizeichefs San Vere soll der Held der Serie, Giacomo C., dem Treiben ein Ende setzen, doch der stößt dabei auf Dinge, die ihn sehr persönlich betreffen.
Die Geschichte von der „Fiammina“ ist vielleicht der Höhepunkt der Serie. Dufaux und Griffo verlassen das Abenteuer-Genre und bauen auf ein komplexes Beziehungsgeflecht, dass auch bereits bekannte Figuren mit einbezieht. Jean Dufaux, der Autor von Giacomo C., hat seinen Comic wiederholt mit einem Theaterstück verglichen. Keines der Alben kommt dieser Vorstellung näher als der zwölfte Band, „Die Fiammina“. Nicht nur, dass dieses Kapitel eingerahmt wird durch das Aufziehen und Fallenlassen eines Vorhangs, auch inhaltlich spielt das Theater eine Rolle, ist doch die Hauptperson eine wandernde Schauspielerin. Als Kulisse kommt ein sehr berühmtes Theater, Andrea Paladios Teatro Olimpico, zum Einsatz. Darüber hinaus gibt der wieder einmal schön gestaltete Anhang dieser Gesamtausgabe in Wort und Bild Auskunft. Der Band enthält drei Alben.

Quintett: Die vier Menschen, die sich Ende 1916 auf den Flugplatz Pavlos in Griechisch-Mazedonien treffen, müssten sich später eigentlich alle an dasselbe erinnern, jedenfalls im Großen und Ganzen. Alle jedoch sind so in ihren eigenen Gedanken gefangen, dass sie dieses Ganze nicht wahrnehmen. Und mehr noch, sie merken auch nicht, dass das, was sie als ihre eigene Erinnerung verzeichnen, von außen manipuliert wurde.
In der neuen zweiten Gesamtausgabe bei comicplus+ mit dem Titel Quintett beschreibt Autor Frank Giroud, was die vier Individuen mit diesem Ort und mit dieser Zeit verbinden. Doch dann kommt der Knall. Eigentlich war alles ganz anders. Aber wieso war es anders und: wer profitiert davon?
„Quintett“ ist eine ruhig erzählte Geschichte, die in ihren Höhepunkten jedoch elektrisiert. Mehrere Zeichner haben sich der Aufgabe angenommen, jeder von ihnen brillant.  Komplett in 3 Bänden.


Eckart Sackmann über das Bonusmaterial der neuen comicplus+ Gesamtausgaben: „Wir bemühen uns stets, aus dem vorhandenen Material einen schönen redaktionellen Anhang zu unseren Gesamtausgaben zu schaffen. Dieser umfasst beim neuen Band von QUINTETT 11 Seiten, bei GIACOMO 9 Seiten. Die Seitenzahl richtet sich nach der Menge des Verfügbaren und nach dem durch den Druckbogen vorgegebenen Platz. Die kleinste Einheit, ein Buch zu erweitern, sind 8 Seiten. Wir hätten uns bei QUINTETT also auch mit 3 Seiten Info zufriedengeben können.

In diesen Beigaben geht es um die Intentionen von Autoren und Zeichnern, um das Abbilden von Zusatzmaterial (wie etwa die französischen Exlibris oder, bei GIACOMO, um Bilder, die uns die Zeichner geben), aber auch um die politische und kunsthistorische Einordnung der Comics (soweit es Historiencomics sind).

Die Gesamtausgaben haben also gegenüber der Albenausgabe, die nur den Comic brachte, einen soliden Mehrwert.“

Alle comicplus+ Neuheiten auf einen Blick:

Frank Giroud/Steve Cuzor/Jean-Charles Kraehn:
QUINTETT Band 2

Griffo/Jean Dufaux:
GIACOMO C. Band 5

Eckart Sackmann (Hg.):
DEUTSCHE COMICFORSCHUNG Band 15 (2019)

Autor: Michael Hüster