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30.04.2019
Cross Cult

Lake of Fire

Lake of Fire

„Was wisst ihr über die Verbreitung der Ketzerei?“

Diese Frage gilt dem erst jüngst zum Ritter geschlagenen Theobald von Champagne.
Unvermittelt schickt ihn sein Lord  Montfort gemeinsam mit Kompagnon Hugh von Blois auf eine Mission, die anders verlaufen soll, als sich die jungen Herren in ihrem Eifer, für die Belange der Kirche einzutreten, je erträumen konnten! Angeführt von dem zwielichtigen alten Haudegen Mondragon machen sich noch eine Schar Dominikaner und Graf Henry mit auf die Reise. Graf Henry versprach der Mutter von Theobald, dass er ihn wohlbehalten zurückbringt. Und auf geht’s, das Abenteuer beginnt. Denn bald stehen sie sozusagen zwischen  dem Königreich der Himmel und der Hölle auf Erden! Ihre erste Station ist ein Dorf, das verlassen wurde; alle Bewohner haben sich auf einer Anhöhe in den Burgfried hinter Palisaden geflüchtet. Die Gruppe fragt sich warum. Und die Antwort lässt nicht lange auf sich warten …

Während die Einführung der Protagonisten und die Ausgangssituation noch einigermaßen relevante aufgeführte Einblicke in die Grundzüge der Kreuzritter und Häretiker bietet, ist der weitere Verlauf im Grunde nicht mehr als ein wiederholtes Spektakel vom Kampf Mensch gegen Monster. Diese Art des Genremixes von irdischen Bezügen historischer Hintergründe und außerirdischen Bedrohungen ist nicht gerade neu. Im Film „Cowboys und Aliens“ kämpfen u.a. Indianer gegen eine Art Ufos, in „Outlander“ Wikinger gegen ein extraterrestrisches Ungeheuer. Und hier sind es eben Kreuzritter, die einem Gegner gegenüberstehen, der in ihrem mittelalterlichen Unwissen durchaus als Teufel gelten könnte.
Die Story verschenkt leider einiges an Möglichkeiten, die so eine Idee hergeben könnte. Einige stereotypische Element machen die Geschichte zwar nicht schlechter, geben aber auch keine innovativen Elemente frei, so dass die Story eben im Fahrwasser beliebiger Monster und Horrorgeschichten hängen bleibt.
Und doch ist dieser Comic durchaus spannend und natürlich voller Action. Der Titel „See des Feuers“ bezieht sich auf das von den Menschen vermutete Höllentor in den schneebedeckten Bergen; doch diese Hölle ist anders, als die von Gläubigen gedachte!
Die Zeichnungen sind sehr gut; die Seiten abwechslungsreich gestaltet, die Kolorierung der jeweiligen Szene angepasst. Viele Seiten zusätzlichen Materials zeigen die Originalcover der US-Hefte sowie ein paar Skizzen des Zeichners.
Ein Comic für Hardcore Fans und Liebhaber von krassen Monster-Horror Elementen.

Lake of Fire
Text: Nathan Fairbain, Zeichnungen: Matt Smith
168 Seiten
Cross Cult
25,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger