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29.07.2022
Die Goldberge +++ Mit gleichen Waffen +++ Für Rose +++ Die Rostfresser

Salleck Publications präsentiert CHINAMAN in einer wunderschönen Gesamtausgabe

Salleck Publications präsentiert CHINAMAN in einer wunderschönen Gesamtausgabe

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts reitet ein Chinese über die unendlichen Prärien des amerikanischen Westens: Es ist John Chinaman.

Inspiriert von der erfolgreichen Fernsehserie „Kung Fu“ ist Chinaman als klassische Westernserie einzuordnen, die sich durch ihren Helden von anderen Serien des Genres abhebt. Cheng Long Anh alias Chinaman verleiht den Abenteuern eine fernöstliche Note.
Die Autoren Olivier TaDuc und Serge Le Tendre schildern zudem die besonderen Schwierigkeiten mit denen die chinesischen Einwanderer in den USA zu kämpfen hatten und welche Vorurteile ihnen entgegengebracht wurden.

Die Storys sind einfach faszinierend: Spannend, sehr abwechslungsreich und super gezeichnet.

Die erste Gesamtausgabe enthält folgende Abenteuer:

  • Die Goldberge
  • Mit gleichen Waffen
  • Für Rose
  • Die Rostfresser


Daneben gibt es einen umfangreichen Anhang mit Covergalerie, Skizzen und kurze Artikel über das Leben der Chinesen in Amerika.

Worum geht es?  San Francisco im Jahre 1850: Nach einer sechswöchigen Überfahrt auf dem Schoner Lucky Star erreicht der Chinese Cheng Long Anh zusammen mit 200 Landsleuten, von denen die meisten Bauern aus Hongkong sind, den Hafen der Stadt an der amerikanischen Westküste. Cheng Long Anh ist im Gegensatz zu den anderen kein typischer Immigrant, sondern steht als ausgebildeter Elitekämpfer in Diensten von Wu Fei, dem Chef der chinesischen Triaden. Zu seinen Aufgaben gehört es, die geschäftlichen Interessen seines Herrn, notfalls auch mit Gewalt, durchzusetzen. Eines Tages erfährt er jedoch, dass ihn Wu Fei jahrelang belogen und ausgenutzt hat. Außerdem war einst Wu Fei dafür verantwortlich, dass Chengs Vater durch einen Überfall ruiniert wurde und seine Frau verlor.
Zwischen Cheng Long Anh und seinem Herrn kommt es zu einer folgenschweren Auseinandersetzung, in deren Verlauf Wu Fei getötet wird (Die Goldberge, Band 1).

Cheng Long Anh nennt sich von nun an John Chinaman. Um seinen Verfolgern zu entkommen, flieht er aus San Francisco und schließt sich einem Siedlertreck an, der auf dem Weg nach Norden ist. Dort, in den wilden Weiten Oregons, will er ein neues Leben beginnen. Doch davor steht die Abrechnung mit seinen Verfolgern: In einer harten Auseinandersetzung gelingt es ihm, diese auszuschalten (Mit gleichen Waffen, Band 2).

Im dritten Band „Für Rose“ zieht sich Chinaman in die Einsamkeit der Berge zurück. Schon seit seiner Jugend darauf eingestellt, harten Lebensbedingungen zu trotzen, gelingt es ihm, der Kälte des hereinbrechenden Winters und den wilden Tieren zu widerstehen. In einer verlassenen Hütte findet er Unterschlupf. Nach zwei Monaten erhält er Besuch von einem Trapper. Von diesem lernt Chinaman verschiedene Kniffe des Berufes und so führt ihn der Weg nach Oakridge, um seine erbeuteten Felle bei einem Händler gegen Vorräte und Werkzeug einzutauschen.
Dort begegnet er erstmals dem alten Amos, der mit seiner Frau Millie und dem kleinen Waisenmädchen Rose in einer Hütte in den Bergen lebt. Eines Tages taucht jedoch Cyrus Mac Pherson, der Großvater von Rose auf, um das Kind abzuholen und sie in einem Internat in „zivilisierter“ Umgebung erziehen zu lassen. Mac Pherson gehört nicht gerade zu den Leuten, die Kompromisse eingehen, und so ist der Konflikt zwischen dem Sheriff von Oakridge, Mac Pherson und seinen Männern sowie Amos, Millie und Chinaman, der den beiden zur Seite steht, vorprogrammiert.

Im vierten Band der Serie „Die Rostfresser“ erreicht Chinaman gerade erst die Kleinstadt Freeburg in Nevada, als er auch schon unfreiwillig in eine Auseinandersetzung zwischen alkoholisierten Weißen und Landsleuten gerät. Als er selbst bedroht wird, rechnet er mit den Angreifern schonungslos ab. Der Leser lernt in „Die Rostfresser“ eine neue Bezeichnung für die Eisenbahn kennen: Was die Indianer als „Das eiserne Pferd“ bezeichnen, nennen die Chinesen „Die Feuermaschine“.

Der Held erfährt von seinen Landleuten von der schwelenden Rivalität zwischen den am Bau beteiligten irischen und chinesischen Arbeitern, die auch immer wieder zu Intrigen und tödlichen „Unfällen“ führt. Gegen seinen Willen wird Chinaman in diese Auseinandersetzungen hineingezogen. Für zusätzliches Unheil sorgt das Eintreffen einer jungen chinesischen Prostituierten.

Chinaman ist eine starke Westernserie und gehört für mich zu den besten franko-belgischen Abenteuergeschichten ihres Genres. Die Serie bietet Comicunterhaltung auf hohem Niveau: Die abwechslungsreichen Szenarios bieten überraschende exotische Elemente und spannende Kampfszenen. Die Panelaufteilungen und Zeichnungen sind fast schon genial. Chinaman erweckt bei mir Erinnerungen an die besten Blueberry-Arbeiten des Teams Charlier/Giraud.

Und der Held, das ist wirklich ein Teufelskerl, oder frei nach den Worten des „Enterprise“ - Sonderreporters Samuel Clemens: „Der hat wirklich vor nichts Angst. Von allen Chinesen, die ich je getroffen habe, ist Chinaman der Erste, der sich mit keinem anderen vergleichen lässt.“ Wohl war. Absolut empfehlenswert!

Autor: Michael Hüster