Das Schiff strandet an der Küste von Neufundland. Ein junger indianischer Krieger findet sie und nimmt sie mit in seine kleine Hütte. Dort pflegt er sie und sie freunden sich an. Die Sprachschwierigkeiten werden überwunden. Bis eines Tages andere Wikinger ihre Wege kreuzen.

Die vielen Szenen- und Zeitebenenwechsel geben einen Teil der Vorgeschichte preis. Sigrid bekam von ihrem Vater eine geheimnisvolle Wertsache mit auf den Weg, die auf gar keinen Fall in die falschen Hände geraten darf. Doch dieses noch nicht näher erklärte Objekt wird von anderen ebenso begehrt. In der Heimat von Sigrid gab es gewalttätige Konflikte, die einige nach Rache schreien ließ; und dieser Zwist ist noch nicht beendet.

Nebenhandlungen wie eine Begegnung mit einem Grizzly beim Fischfang und begehrende Annäherungsversuche des Indianers lockern die Handlung ein wenig auf. Ansonsten ist das Grundrezept dieser Geschichte eine Mischung aus Wikingerabenteuer in fremder Umgebung und eine Begegnung zweier Kulturen, für die Sigrid und Gotheyet, der Indianer, stellvertretend stehen.

Die Zeichnungen haben vor allem in den Hintergründen, den teilweise großformatig dargestellten Landschaften, und in den dynamischen Actionszenen ihren ansehnlichen Charakter. Die Protagonisten wirken dagegen in der Strichführung ein wenig bizarr, mit kantigen Linien. Der Zeichner Patrick Pion hat unter anderem schon amerikanische Superhelden gezeichnet.

Der Szenarist David Chauvel ist kein Unbekannter in Deutschland. Er hat etliche Serien verschiedener Genres entworfen und getextet. Mit Sigrid schuf er eine spannende, historische und rasante Miniserie, die schon im zweiten Band abgeschlossen wird. Sehr unterhaltsamer  Abenteuerschmöker, der neben Vergeltungsandeutungen auch eine sich anbahnende Romanze enthält.

Sigrid 1 - In diesem unbekannten Landschaften
Text: David Chauvel, Zeichungen: Patrick Pion
64 Seiten
Splitter
17,00 Euro