Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts hatte Russland jedoch keineswegs die Absicht, mit seinem osmanischen Nachbarn in den Krieg zu ziehen. Im Moment waren es die Unruhen in Polen, die die russische Aufmerksamkeit auf sich zogen, da die Autorität von König Stanislaus I. von einem Teil der polnischen Aristokratie in Frage gestellt wurde. 
Leider hat manchmal eine einzelne Tat bedauerliche Folgen. Von Russland bezahlte ukrainische Kosaken plündern brutal eine osmanische Stadt. Die Türkei unter Mustafa III. betrachtet diese Aggression als casus belli und erklärt Russland den Krieg. In einem Krieg, den niemand wirklich gewollt und vorbereitet hatte, sollte Russland schnell die Oberhand gewinnen. 
Selbst auf See, wo die osmanischen Streitkräfte weitaus stärker erschienen, strebten die Russen dem Sieg entgegen, wie in der Schlacht von Tschesme, die im Juli 1770 in der Ägäis unweit der Küste der Insel Chios stattfand. Ein russisches Geschwader von 13 Schiffen und einigen Brandschiffen vernichtete eine osmanische Flotte von 24 Schiffen und 13 Galeeren! Vier Jahre später wird der Krieg durch den Frieden von Kutschuk-KaInardschi zugunsten Russlands beendet.

Auf 46 Comic-Seiten gelingt es Szenarist und Zeichner Jean-Yves Delitte die historischen Ereignisse rund um die Tschesme-Schlacht in der Ägäis spannend und interessant aufzubereiten.

Die Kampfhandlungen werden in Textkästen begleitend erzählt. Vor allem lässt Delitte großartige Bilder sprechen. Dieses Album enthält drei doppelseitige Panels. Einfach grandios. Hinzu kommt ein doppelseitiges Rundumcover!!!
Das Strickmuster von Delitte ist ja mittlerweile bekannt. Die Stimmung an Bord wird durch die Gespräche der beteiligten Soldaten, ob einfache Matrosen oder Offiziersränge gut geschildert, die Ängste sind spürbar. 

Die Serie „Die großen Seeschlachten“ ist für Comic-Fans interessant, die an historischen Comics ihre Freude haben. Vor allem dann, wenn diese auch noch mit der Seefahrt zu tun haben. Delitte ist in der Tat ein hervorragender Zeichner von historischen Schiffen, insbesondere können seine grandiosen Zeichnungen von Segelschiffen überzeugen.

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