Die Autoren der Serie, Thierry Dubois und Jean-Luc Delvaux, liefern mit dieser nostalgischen Serie Comic-Storys ganz in der Tradition von Maurice Tillieux und Yves Chaland ab. Die Geschichten spielen alle in den 1950er Jahren.
Jacques Gibrat ermittelt mit vollem Einsatz eher wie ein Detektiv und arbeitet der Polizei zu. Immer ein wenig am Rande der Legalität. Und darum hat die Polizei auch ständig ein Auge auf Gibrat. Ihm zur Seite steht sein Sidekick Petit-Breton. Immer ein bisschen Schnarchnase und Tollpatsch. Hier und da aber auch hilfreich und sogar lebensrettend.
Der sechste Band „Die Tankstelle von Clair de Lune“ baut auf den vorherigen Band „Schmuggel auf dem Mittelmeer“ auf. Dennoch kann man diesen auch ohne Vorkenntnisse lesen, denn in Band 6 wird erklärt, worum es in Band 5 ging, nämlich um Zigarettenschmuggel im großen Stil. Immer noch sind die Ereignisse rund um den Überfall auf den Frachter Pirius ungeklärt. Wer hat sich die Ladung Zigaretten unter den Nagel gerissen, die der Frachter geladen hatte, der vor zwei Jahren aufgebracht worden war?
Jacques Gibrat hat so seine Vermutungen und geht diesen nach. Um die Wahrheit herauszufinden gerät er sogar in einen Bandenkrieg, der zwischen Korsen und Armeniern tobt…
In „Der große Gaby“ (Band 7) fahren Jacques Gibrat und Petit-Breton in die Normandie zu einem Kurzurlaub in Deauville, um die neue Vedette Trianon einzufahren, die sich der berühmte Journalist gekauft hat. Aber ein brennendes Restaurant und Gerüchte um Schutzgelderpressung sorgen dafür, dass sich Gibrat und Petit-Breton in ein neues, höchst gefährliches Abenteuer stürzen…
Ein erneut besonderes Thema hat sich das Comic-Team Thierry Dubois und Jean-Luc Delvaux für den achten Band „Das Echo der Taiga“ ausgedacht: einen Krimi um eine Entführung und um Rivalitäten innerhalb der russischen Gemeinschaft in Paris und darüber hinaus.
Im März 1956 wird nachts in einem Vorort von Paris die Tochter des Verlegers Wladimir Uliakoff entführt. Einige Tage später stellt Pierre Garry, Chefredakteur von France Enquetes, Monsieur Uliakoff mit Gibrat seinen besten Mann vor und setzt diesen auf den Fall an. Ihre Nachforschungen führen Jacques Gibrat und Petit-Breton in die russische Gemeinschaft von Paris…
In Jacques Gibrat 9 „Der Fall Le Christ de Saclay“ befinden wir uns im März 1956 in Paris: Jacques Gibrat ist spurlos verschwunden. Und so muss Petit-Breton, zumindest für einen bestimmten Zeitraum, die Hauptrolle in dieser Geschichte übernehmen, denn er erhält von Pierre Garry, Chefredakteur von France Enquetes und Gibrats Chef, den Auftrag, Gibrat unbedingt zu finden.
Petit-Breton sucht ihn jedoch vergeblich in Paris. Er findet keine Spur des berühmten Reporters. Wurde er von den Russen entführt, die er gejagt hatte? Ist Jacques Gibrat gar tot? Petit-Breton wird sich des Falls annehmen und alles geben, um den Verschwundenen zu finden. Aber dieser Fall ist kein Zuckerschlecken, wie er sehr schnell herausfinden wird!
Erneut verläuft die Geschichte wie im Vorgängeralbum „Das Echo der Taiga“ sehr rasant. Es gibt wieder mehrere Verfolgungsjagden auf den Straßen der französischen Metropole. Eine sehr gute Möglichkeit für die Autoren, den Lesern viele schöne Oldtimer zu präsentieren.
Petit-Breton schlägt sich bei seinen Ermittlungen, zeitweise getarnt als echter Tellerwäscher, gut. Er ist zwei Spionen dicht auf den Fersen, die Geheimnisse aus einem neuen Atomforschungszentrum verraten wollen…
In einer Pariser Bar trinkt Jacques Gibrat in „Der Schatz von Noirmoutier“ (Band 10) gerade seinen Kaffee, als ein Mann ihn anspricht. Er erkennt Henri Polinet, der ihn um einen Gefallen bittet. Polinet berichtet, dass einem seiner Freunde, Jojo Le Breton, Mord vorgeworfen wird. Breton soll angeblich einen Mann erschossen haben, der in dem von ihm geführten Lokal auf der Insel Noirmoutier um seine Frau herumlungerte.
Jacques findet diese Angelegenheit sehr seltsam und beschließt, am nächsten Tag den Ort des Geschehens aufzusuchen. Er fährt mit dem Auto in Begleitung von Polinet und Petit-Breton in Richtung Noirmoutier. Er nimmt die berühmte Passage du Gois, eine abenteuerliche Straßenverbindung, deren Gezeitenzeiten-Roulette man sich nicht entgehen lassen sollte. Gerade als sie mitten auf der Passage sind, bemerkten sie, dass ein Auto von der Fahrbahn abgekommen ist. Sie kommen den Insassen, Valérie, einer jungen Frau und ihrem Vater, dem Geschichtsprofessor Jean-Jérôme de Loubressac, zu Hilfe. Diese sind angereist, um auf der Insel Nachforschungen über eine alte Abtei aus dem 12. Jahrhundert anzustellen, die nicht mehr existiert. Kurz darauf erreichen Gibrat und seine Begleiter endlich das Café des Flots, wo sie von Nénette, der Frau von Jojo Le Breton, begrüßt werden ...
Thierry Dubois und Jean-Luc Delvaux entführen uns in den Westen Frankreichs, auf die Insel Noirmoutier. Ein neuer Fall lockt den Journalisten Gibrat und seinen Kumpel Petit-Breton auf diese kleine Insel, die durch die berühmte Passage du Gois mit dem Festland verbunden ist. Wie bei den vorherigen Alben finden die Ermittlungen an verschiedenen Orten statt und nehmen Gibrat und seine Begleiter mit auf eine Tour durch die Straßen der Vendée, um ein Stück Frankreich aus den 1950er Jahren zu entdecken. Delvaux setzt die Zeichnungen in diesem neuen Abenteuer erneut mit seinen eindrücklichen, sehr gelungenen authentischen Dekos und besonders gut getroffenen Automobilen meisterhaft um. Oldtimer-Enthusiasten werden es genießen, die verschiedenen Modelle zu entdecken, die in dieser Geschichte dargestellt und verwendet werden.
Die Handlung von Dubois ist eher klassisch, entwickelt sich aber mit diversen Wendungen gut weiter. Vielleicht führt sie am Ende Gibrat sogar auf die Spur eines verschollenen Schatzes ...
Der nostalgische Charme der Serie fällt sofort auf und macht auch den besonderen Reiz der Serie aus. Vor allem Liebhaber von Oldtimern dürften ihre Freude an der Serie haben.
Von jedem Album existiert auch eine Vorzugsausgabe.
Bisher bei Salleck Publications erschienen:
Autor: Michael Hüster