Vor 60 Jahren schaute eine kleine Zipfelmütze mit blauem Köpfchen erstmalig in in das „Publikum“, eine wirklich klitzekleine Randerscheinung im humorvollen Rittercomic (auf deutsch:) Johann und Pfiffikus. Allerdings machte sich der Zeichner und Erfinder der wuseligen Minis, Peyo, erst ein wenig später daran, eigene Geschichtchen zu kreieren, die zunächst - wie passend - nur in kleinen Formaten zu lesen waren. Wie so oft war der Schöpfer schon sehr überrascht, dass eine neue Serie so einen riesigen Anklang fand, wie seine blauhäutigen Gnome. So entstanden etliche Abenteuer mit dem schlumpfigen Charme dieser Reihe. Nachdem die Schlümpfe zunächst auch Filmstars wurden, erschienen erste Geschichten von ihnen dann auch im Kauka Verlag. Allerdings waren sie schon zuvor u.a. durch Zeichentrick Serien im Fernsehen hierzulande bekannt.
Schlümpfe bevölkern Kino und Werbung, gibt es als Eis in der Waffel, sind als Spielfiguren auch im Kinderzimmer präsent und zur Zeit im Verlag toonfish zuhause. Hier auch wieder in preisgünstigen Mini-Ausgaben.
Was macht die Schlümpfe so beliebt bei Jung und Alt? Es ist vielleicht die eigentümliche Sprache, die im Schlumpfdorf gesprochen wird und die vor allem zu Anfangszeiten in den Schulen bei Lehrern und im Elternhaus nicht nur Kopfschütteln ausschlumpfte. Sie hat durchaus einen fantasieschlumpfigen Charakter, denn es ist vollschlumpfig klar, dass sie vor allem bei Kindern zum mitschlumpfen einlädt. Im Heimatdorf irgendwo im Verwunschenen Land leben die vorwiegend lausbubenhaften Charaktere friedlich, aber bisweilen auch streitbar, handwerken so vor sich hin und haben das Patentrecht der Zauberflöte! Manchmal müssen sie vom Papa Schlumpf zur Vernunft gebracht werden, wenn es gar zu heftig zugeht oder wenn sein „Völkchen“ wieder mal einen Unsinn anstellt. Ach ja, da gibt es noch ein Starlett, das Schlumpfinchen, ebenso hübsch wie schnippisch, graziös und total schlumpfy (was immer das in diesem Kontext heißen mag). Ab und an werden sie vom bösen Zauberer Gargamel geärgert, das führt aber im Fazit immer zum Ärger bei Gargamel, wenn er den Kürzeren zieht! Was bei den Schlümpfen als Gegner ja Programm ist! Da kann man nur sagen, sechzig Jahre und kein bißchen weise, der alte Griesgram! Aber sechzig Jahre alt sind eben auch die kurzen Helden, doch es ist wie verschlumpft – ewig jung sind sie eben auch!
Da bleibt nur ein herzliches Gratulieren und ein geflügeltes Wort zum Jubiläum: Klein, aber oho!
Autor: Rolf Pressburger