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19.04.2022
Quick Easy Comics präsentiert: PENG!

Die Comics deiner Jugendzeit

Die Comics deiner Jugendzeit

Der Kölner Drehbuchautor und Zeichner Laabs Kowalski überrascht gemeinsam mit Sascha Müller die Szene mit einem neuen Comic-Heft und hofft, mit PENG! wieder etwas mehr 1970er-Jahre-Comic-Flair an die Kioske zu bringen.

Aus dem Editorial von Ausgabe 1: „Erinnert ihr euch? Ob zu Hause oder bei Freunden und Bekannten – fast in jedem Haushalt waren Comics in Hülle und Fülle zu finden. Und dabei handelte es nicht nur um Micky-Maus-Hefte, Lustige Taschenbücher und Asterix-Alben. Nein, im Vergleich zu heute war die Auswahl wesentlich größer und die Vielfalt gigantisch. Neben Magazinen wie Zack, Kobra, Primo und Yps gab es Felix, Bessy, Wastl, Popeye, Fix & Foxi, Gespenstergeschichten, Schweinchen Dick, Pepito, die Helden des Marvel-Universums und die Helden von DC, Hägar, Mytek, Rex Danny, Phantom, Andrax, die Pichelsteiner und und und … Und seltsame Comics, oja, die gab es auch: Vampirella, Metallmenschen, Pravda usw.
Comics waren für die Mehrheit von uns ein fester Bestandteil unseres Alltags. Sie gehörten zum Leben wie Bonitos, Raumschiff Enterprise, Hubba Bubba und Karl May. Mit Peng! wollen wir das Gefühl von damals noch einmal aufleben lassen und präsentieren sowohl
ausgewählte Perlen als auch weniger Bekanntes sowie nahezu Vergessenes. Ziel dabei ist es, in jeder Ausgabe ein möglichst breites Spektrum abzubilden.“
PPM fragte bei Laabs Kowalski nach.

PPM: Was war die Initialzündung für dich, Peng! herauszubringen?

LK: Die eingeschränkte Auswahl an Neuware in Bahnhofsbuchhandlungen und Comicshops. Bisweilen beschleicht einen das Gefühl, es gebe nur noch Lustige Taschenbücher, Superhelden und Graphic Novels. Da war das Kiosk-Angebot in den 1970ern Jahren doch wesentlich vielfältiger.

PPM: Wie bist du auf den Namen PENG gekommen?

LK: ZACK gab und gibt es schon, KA-WUMM klingt zu negativ, da kam ich folglich auf PENG! Mit Hilfe eines Medienanwalts habe ich dann überprüft, ob der Titel für ein Comic-Magazin noch zur Verfügung steht, und siehe da: Er war.
 
PPM: Heft 1 enthält ja eine bunte Mischung aus diversen Genres. War das dein Anliegen?
 
LK: Ja. Genau diese wilde Mischung anzubieten, um die einstige Vielfalt transparent zu machen und Erinnerungen aufleben zu lassen. In absehbarer Zeit sollen jedoch auch Sonderbände zu bestimmten Genres wie etwa Science-Fiction oder eine bestimmte Serie erscheinen.

PPM: Wie bist du bei der Materialauswahl vorgegangen?  

LK: Zunächst habe ich meine eigene Comicsammlung unter einem neuen Blickwinkel durchforstet, dann folgten Besuche in den Comicshops, und das Internet war natürlich auch sehr hilfreich. Mein Antrieb war und ist, Überraschendes, Verblüffendes und fast Vergessenes wiederzuentdecken. Alte Carl-Barks-Storys und Spiderman-Geschichten, Asterix oder das Marsupilami spielten also keine Rolle. Diese Comics sind ja immer noch zu haben und vielfach neu erschienen. Und ich bekäme ja auch die Lizenzen dafür nicht.
 
PPM: Hast du irgendwelche Verlagsarchive durchstöbert?

LK: Ursprünglich hatte ich dem Bastei-Verlag ein solches Projekt vorgeschlagen, war auch zu Gesprächen dort und werde demnächst in ihr Archiv eintauchen. Das wird sicherlich spannend, denn Bastei hat ja mehr als nur FELIX, BESSY und GESPENSTERGESCHICHTEN auf den Markt gebracht. Ich bin jedenfalls mit Bastei in Kontakt.

PPM: In welchen Magazinen/Heften welches Verlages waren früher z.B. Orrgo, Flip und Flap (Clever & Smart), Käptn Knaller oder Süffel & Sabbel abgedruckt?

LK: Hm, bei „Orrgo“ weiß ich das gar nicht mehr. Flip & Flap erschienen in den FELIX-Heften (Die Rechte für die Alben liegen bei Carlsen, der Zweiseiter aus FELIX war dagegen zu haben.) KÄPT’N KNALLER stammt aus einem WASTL-Heft, SÜFFEL & SABBEL aus dem Kindercomic PEPITO.
 
PPM: Schöne Idee: die alten Werbeanzeigen von Duplo und Marken Paul...

LK: Danke. Das trägt einen in die Kindheit und Jugend zurück. Das möchte ich sehr gerne beibehalten.
 
PPM: Das Peng - Konzept heißt abgeschlossene Geschichten. Wie wichtig war das Konzept für dich und stand das Konzept von Beginn an fest?

LK: Seien wir ehrlich: Fortsetzungsgeschichten haben uns schon in der Kindheit genervt.

PPM: War es nach all den Jahren nicht schwierig, die Rechtesituation zu klären?

LK: Oh ja, allerdings! Da ich seit etwa drei Jahrzehnten in der Medienbranche bin und auch einmal zehn Jahre einen Verlag geleitet habe, bin ich zum einen gut vernetzt, zum anderen mit dem Lizenzgeschäft vertraut. Mitunter muss ich jedoch auch Erben kontaktieren, in Italien oder Spanien – insgesamt eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, auch wegen sprachlicher Barrieren. Bei manch einem Comic sind mir dann aber auch die verlangten Honorare/Lizenzgebühren zu hoch, und dann gibt es immer wieder Pfade, die in einer Sackgasse münden.

PPM: Die Zielgruppe dürfte für dich das ältere Nostalgiesemester sein ...

LK: Aber ja doch! Die heutigen Kids interessieren sich ja nicht mehr groß für Comics, die wollen bewegte Bilder mit Ton oder eben Mangas.

PPM: Kleine Vorschau auf Ausgabe 2: Wann kommt diese Ausgabe und welche Helden sind dabei?

LK: Die Nr. 2 geht Ende April in den Druck und wird Anfang Mai dann über Euch erhältlich sein. Das Heft wird u.a. eine Story aus dem alten PIP-Magazin enthalten, eine Story mit dem Schwarzen Falken und DIE ASTRO-FLITZER mit einer reichlich durchgeknallten Geschichte. Außerdem geht es zurück in die Steinzeit.
 
PPM: Gibt es einen eigenen Stand in Erlangen?

LK: Dieses Jahr kollidiert das mit meinem anderen Beruf. Ich bin ja Drehbuchautor und muss mit einem Kollegen noch acht Folgen abliefern. Aber 2024 sind wir dann definitiv in Erlangen dabei.
 
PPM:  Viel Erfolg mit Peng!

LK: Danke sehr. Ihr seid mir dabei eine große Hilfe!

Autor: Michael Hüster