Die Autoren der Serie, Thierry Dubois und Jean-Luc Delvaux, liefern mit dieser nostalgischen Serie Comic-Storys ganz in der Tradition von Maurice Tillieux und Yves Chaland ab. Die Geschichten spielen alle in den 1950er Jahren.
Für das erste lange Abenteuer, „Die Bande der Weindiebe“, haben sich Dubois/Delvaux ein besonderes Thema ausgedacht: einen Krimi um eine Bande von Dieben, die Weinlaster stielt, um den köstlichen Rebensaft illegal zu Geld zu machen. Die Idee dürfte vor allem darin begründet sein, dass der Wein bei unseren französischen Nachbarn ein recht beliebtes Getränk ist. Zumindest war er das in der Vergangenheit, wie das Buch im Anhang beschreibt: „Der Wein hatte früher eine besondere Stellung in der französischen Gesellschaft. Ob am Feierabend in den Kneipen oder in der bäuerlichen Welt – es geschah oft, dass ein Bauer fünf Liter Wein am Tag in der Erntezeit trank.“
Zum Inhalt: Auf der Route Nationale 7 werden LKWs gestohlen, die Wein in die Hauptstadt Paris transportieren. Die Diebesbande schreckt dabei vor nichts zurück, um an die wertvolle Ladung zu kommen und geht auch nicht sehr zimperlich mit den LKW-Fahrern um. Einige werden niedergeschlagen, einer sogar entführt. Einem Fahrer gelingt jedoch die Flucht.
Genau hier setzt Jacques Gibrat, Reporter bei France-Enquêtes, bei seiner Recherche an. Auf der Rückfahrt nach Paris trifft er den besagten Fahrer, der der Bande knapp entkommen konnte. Gibrat macht sich auf die Suche nach den Dieben, eine Suche, die ihn vom Tal der Rhône bis in die Weinkeller von Paris führt. Dabei gerät er allerdings in höchste Gefahr und muss sogar einen Anschlag auf sein Leben überstehen. Doch das war noch nicht alles. Gibrat ist eine Gefahr für die Bande und muss aus dem Weg geschafft werden. Für immer ...!!!
Im zweiten Album, „Die Rückkehr der Kapuzinerbande“, ist Jacques Gibrat gerade auf dem Weg zu einem Prozess. Dieser soll einem alten Gauner namens Henri Polinet gemacht werden, der 10 Jahre auf der Flucht war. Doch kurz vor seinem Prozess gelingt es Polinet zu fliehen. Er ist ohne Zweifel ein Krimineller, aber ist er auch der Kopf der berüchtigten Kapuzinerbande? Oder gibt es Trittbrettfahrer, die Polinets Ausbruch nutzen, um ihm die Taten der Kapuzinerbande in die Schuhe zu schieben…
Der dritte Band, „Ein 2 CV für Luciano“, ist ein Kurzgeschichtenband. Wie und wann haben sich Jacques Gibrat und Petit-Breton das erste Mal getroffen? Das kann man in der Kurzgeschichte „Rififi in Pouilly“ nachlesen, der ersten Kurzgeschichte in diesem Band. Dort erfährt man auch etwas über die Liebeleien von Petit-Breton, die den beiden Helden Ärger mit der italienischen Mafia an der Côte d’Azur in „Endstation Durance“ einbringen. Und was hat es mit einem Geisterauto auf sich, dass in der Geschichte „Der verschwundene Hispano“ auftaucht? Wird Jacques Gibrat das Geheimnis lösen? In der letzten Geschichte treffen die Helden auf einen bekannten amerikanischen Mafioso. Doch werden sie seinen Gegnern in „Ein 2CV für Luciano?“ entkommen können?
In Band 4 der Serie,“Die Gattin des Notars“ wird ein Handelsvertreter beim Aussteigen aus seinem Auto erschossen. Das Gerücht geht um, dass er etwas mit der Frau des Notars hatte. Doch der betrogene Gatte wird wenig später ebenfalls getötet. Schnell hat die Polizei einen Zigeuner als Täter verhaftet, aber diese Lösung des Falls ist Jacques Gibrat, der von France Enquêtes zur Berichterstattung über diese Fälle an die Somme geschickt wurde, zu einfach. Und dann geschieht ein weiterer Mord ...!
Schmuggel auf dem Mittelmeer (Band 5): 1952 wird ein Frachter samt einer Ladung Zigaretten von Unbekannten auf dem Mittelmeer entführt. Zwei Jahre später nimmt Jacques Gibrat zwei Anhalter mit, ohne zu ahnen, dass diese in Verbindung mit den damaligen Entführern stehen. Doch nun werden die beiden von den anderen Mitgliedern der Bande gejagt und Jacques Gibrat gerät so selbst ins Visier der Verbrecher ...
Der nostalgische Charme der Serie fällt sofort auf und macht auch den besonderen Reiz der Serie aus. Vor allem Liebhaber von Oldtimern dürften ihre Freude an der Serie haben.
Kaum mehr erwähnenswert, weil inzwischen so gut wie Standard, aber trotzdem schön: die großformatigen HC-Alben mit feinem Papier und Druck. Als Bonus verfügt jedes Album über eine Landkarte mit den wichtigsten Orten des jeweiligen Szenarios.
Die Zeichnungen sind rundum gelungen und entsprechen dem damaligen Zeitgeist, und dem desjenigen, der auf die guten alten Comics auch heute noch abfährt. Mir gefällt die Serie auch gerade wegen der Grafik richtig gut. Angenehm in der Farbgestaltung. Außerdem gibt es viele Oldtimer zu entdecken!
Von jedem Album existiert auch eine Vorzugsausgabe.
Bisher bei Salleck Publications erschienen:
Einige Bände der Serie (Normalausgabe/Vorzugsausgabe) sind wie angegeben vergriffen. Die Alben sind in sich abgeschlossen und benötigen keine Vorkenntnisse aus den einzelnen Abenteuern.
Autor: Michael Hüster