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26.11.2025
Historisch sehr interessant

Splitter Manga+: "Die Kinder des Kaiserreichs" ist ein Manhwa-Comic, zeitlich angesiedelt im Korea der 1920er Jahre

Splitter Manga+: "Die Kinder des Kaiserreichs" ist ein Manhwa-Comic, zeitlich angesiedelt im Korea der 1920er Jahre
Da ich von der Autorin Yudori schon "Himmel der Träume" kannte, war ich auch an „Die Kinder des Kaiserreichs“ besonders interessiert. 

Es geht fast 100 Jahre zurück. Konkret ins Korea im Jahr 1929. Seit fast 20 Jahren ist das Land unter japanischer Herrschaft. Sprache und Kultur werden unterdrückt, um die „Moderne“ des Westens einzuläuten. Das Volk ist gespalten zwischen Fortschritt und Tradition, zwischen westlicher Mode und uralten Bräuchen. 
Arisa Jo, die Tochter eines aufstrebenden Kaufmanns, und Jun Seomoon, der Erbe eines gefallenen Adelsgeschlechts, erleben diese gegensätzlichen Einflüsse und den inneren Konflikt Koreas am eigenen Leib. Die Jugendlichen könnten kaum unterschiedlicher sein, aber trotzdem, oder gerade deshalb, fühlen sie sich unwiderstehlich zueinander hingezogen…

Fortschritt und Tradition…das ist auch bei den beiden Hauptfiguren des Manhwas ein ganz zentraler Punkt.
Während sich Arisa sehr von westlichen Einflüssen inspirieren lässt, steht Jun den neuen Einflüssen eher kritisch gegenüber und ist vielmehr ein Verfechter der alten Traditionen. Diese gegensätzlichen Auffassungen führen häufig zu Streitigkeiten zwischen den beiden Protagonisten.  
"Die Kinder des Kaiserreichs" lebt vor allem von der geschichtlichen Komponente und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen, die ich persönlich sehr interessant fand. Mal schauen, wie es mit den jungen Leuten weitergeht…
Weitere Pluspunkte: Aufgelockerte, von der klassischen Anordnung abweichende Panels, Verwendung von angenehmen Pastelltönen in der Kolorierung, westliche Leserichtung, sehr klarer Zeichenstil. 
Dagegen darf die Dynamik in der Interaktion zwischen den Hauptfiguren noch etwas zunehmen. 

Leseprobe bei PPM

Autor: Michael Hüster