Ein Mädchen besitzt nur eine Adresse, die sie aufsuchen soll; das ist das Einzige, das sie von ihrem Vater nach seinem Tod aufgetragen bekam. Auf dem Weg dorthin läuft sie einem netten, aber vorbestraften jungen Mann über den Weg. An ihrem Ziel angekommen stellt sich heraus, dass der Besitzer ein Halbbruder von ihr ist. So nach und nach erzählen sie sich aus ihrer Kindheit und erkennen ihr geschwisterliche Zuneigung. Doch eines Tages wird sie von der Polizei zu einem Verhörtermin gebeten. Hat der junge Bursche etwas damit zu tun, den sie nach ihrer ersten Begegnung auch im Friseursalon wieder getroffen hat?
In eher ruhiger Erzählweise werden dem Leser viele Elemente aus der Vergangenheit der Protagonisten offenbart. Poltische Hintergründe werden gestreift und auch die Kundschaft des Friseurs spielt eine gewisse Rolle. Der Zeichner und Autor baut ein paar humorvolle Sequenzen und philosophische Gedanken mit ein, so dass diese Geschichte eine warmherzige Familiengeschichte im weitesten Sinne ist. Es ist kein reißerischer Comic, die Spannung ist gering und doch durchaus interessant und unterhaltend. Die Zeichnungen dieses Manhuas sind solide, manchmal sind die detaillierten Hintergründe ausgespart, es ist jedoch ein deutlicher Einschlag dieser östlichen Form des Comics zu sehen. So ist auch die Leserichtung des Originals beibehalten, die obligatorischen wenigen einleitenden Seiten in Farbe.
Für geneigte Leser, die eine kleine in sich verwobene Episode aus dem Leben dreier Hauptdarsteller verfolgen möchten. Frei nach einem Zitat aus dem Buch: Ein scheinbar isoliertes Ereignis kann eine ganze Kette von Ereignisse nach sich ziehen, welche wiederum andere auslösen.
Die selbe Geschichte ist in der Originalsprache nochmal enthalten.
Donghuachun Friseursalon
Text und Zeichungen: Ruan Guangmin
450 Seiten
Chinabooks
24,90 Euro
Autor: Rolf Pressburger
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