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23.04.2021
Seit 2011 bei Stainless Art: Jommeke

Ein Interview mit Verleger Mario Wagner

Ein Interview mit Verleger Mario Wagner

Wie die Zeit vergeht. Bereits seit 10 Jahren ist Jommeke beim Stainless Art - Verlag aus Aachen beheimatet. In dieser Zeit sind insgesamt 26 Bände erschienen. Neben den klassischen Alben von Jef Nys gibt es auch ganz neue Ausgaben mit aktuellen Themen vom Team Gerd van Loock und Philippe Delzenne.

Anlass genug für ein Interview mit Verleger Mario Wagner.

PPM: Hallo Mario. Seit wann erscheint Jommeke in deinem Verlag?

MW: Jommeke erfreut Kinder zwar bereits seit 10 Jahren (bei Stainless Art), dies ist aber ein Klacks zu den 65 Jahren in Belgien.

PPM: Was hat dich damals bewogen, Jommeke wieder nach D zu holen?  Den gab es ja schon mal als Peter + Alexander ...

MW: Peter + Alexander war der erste Comic, den ich selber als Siebenjähriger 1971 in die Finger bekommen habe. Die damals begründete Faszination war nie ganz weg. Als ich dann 2011 erfahren habe, dass die Serie in Belgien nie geendet hat und mittlerweile über 300 Bände verfügbar sind, habe ich mich sehr spontan dazu entschlossen, sie zu verlegen.

PPM: Wieviel Bände sind bisher erschienen?

MW: Es gibt aktuell 26 Bände.

PPM: Du hattest zunächst so eine Art BEST OF der Nys - Alben veröffentlicht. Nun kommen auch Alben anderer Zeichner zum Zuge. Ist Delzenne der aktuelle Jommeke-Zeichner?

MW: Es gibt zwei Zeichner, Gerd van Loock und Philippe Delzenne, die zusammen vier neue Bände pro Jahr zeichnen. Ich nehme deren Bände immer mal wieder dazu, weil sie natürlich auch modernere Themen aufgreifen. Aber die Liste der Wunschbände, die als nächstes erscheinen sollen, ist seeehr lang und umfasst viele der Alben, die Jef Nys noch alleine erdacht hat.

PPM: Gehören auch Büchereien zu den Jommeke - Kunden? Dort würde man ja sehr gut junge Leser erreichen...

MW: Wir haben in den letzten Monaten sehr viele Bestellungen von Bibliotheken erhalten. Die bestellen dann gegen den Corona-Blues ihrer jungen Leser oft gleich das Jommeke-Komplett-Paket.

PPM: Was läuft sonst noch rund um Jommeke?

MW: Es gibt immer wieder Überlegungen, auch andere Formate um Jommeke einem deutschen Publikum vorzustellen. Es gibt z. B. ein wunderschönes Kochbuch mit Rezepten aus aller Welt.
Außerdem gemischte Bände mit Comic und einem Wissensteil z. B. rund um das Wetter.
Und Compilations nach Art von „Das Beste vom U-Boot-Wal“. Aber dann denke ich doch immer: am liebsten haben die Kinder weitere und neue Bände.

PPM: Durch den ganz neuen Band 26 "Die Plastikjäger" greift Jommeke ein sehr aktuelles Umweltthema auf, dass sich der Verschmutzung der Meere durch Kunststoffabfälle widmet: ob Tüten, Joghurtbecher oder Zahnbürste: Überall in Flüssen, Seen oder im Meer treibt Plastikmüll herum. Da kommt Prof. Gobelijns neueste Erfindung gerade zur rechten Zeit. Sein neu konstruierter U-Boot-Wal „Plastikjäger“ soll nämlich Plastikmüll aus den Gewässern fischen...

MW: Sehr richtig! Ein tolles Abenteuer, bei dem die Kinder nebenbei etwas lernen können. Aber auf kindgerechte Weise und ohne erhobenen Zeigefinger. Funfact: Da Philippe Delzenne früher für Peyo die Schlümpfe gezeichnet hat, gibt es einen Gastauftritt von Schlumpfine.

PPM: Wie kam es dazu, dass du den Hauser - Band veröffentlicht hast?

MW: Reiner Zufall! Ich habe die Schöpfer auf der letzten COMICIADE, die ich mit organisiere, kennen gelernt und erfahren, dass sie einen deutschen Verleger suchen. Der Band rund um einen der berühmtesten Kriminalfälle hat mich sofort in den Bann gezogen.

PPM: Wird es immer mal wieder, neben Jommeke, besondere andere Bände wie Hauser geben?

MW: Geplant ist in dieser Richtung nichts. Wenn sich aber wieder einmal eine solche Gelegenheit ergibt, kann ich für nichts garantieren. (lacht).

PPM: Vielen Dank für deine Infos rund um Jommeke!

Jommeke bei PPM

Autor: Michael Hüster