Bereits im letzten Sommer hatte die Bundesregierung mit "Neustart Kultur" ein milliardenschweres Rettungsprogramm initiiert, um der Kultur- und Medienindustrie in der Corona-Krise finanziell unter die Arme zu greifen. Dabei wurden für Verlage und Buchhandlungen Fördermitteln in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro reserviert.
Davon können Verlage Druck- und Produktionskostenzuschüsse für Neuerscheinungen in Höhe von bis zu 10.000 Euro beantragen und kleinere Buchhandlungen erhalten zur Digitalisierung ihrer Vertriebswege Fördermittel von bis zu 7500 Euro.
Ursprünglich lief das Programm im letzten September aus, wurde dann aber bereits im Winter einmal verlängert. Doch jetzt wurde die Frist für die Einreichung von Anträgen abermals bis zum 30. Juni 2021 verlängert, wobei die Maßnahmen dann bis zum 30. November 2021 umgesetzt werden müssen.
Und ganz wichtig: Die Förderkriterien für Verlage wurden dahingehend angepasst, dass ab sofort pro Verlag eine Publikation mehr eingereicht werden kann – also insgesamt zwei Veröffentlichungen pro Verlag! Schon jetzt haben mehrere Comic-Verlage wie Schreiber & Leser, Reprodukt oder Jaja substantielle Zuschüsse erhalten, weshalb auch andere Häuser den bürokratischen Aufwand nicht scheuen sollten. Philipp Schreiber von Schreiber & Leser teilt aber auch mit, dass man gegebenenfalls etwas Geduld aufbringen muss, bis das Geld wirklich eintrifft.
Dafür erleben wir es hier vermutlich zum ersten Mal, dass es so etwas wie eine institutionelle Comic-Förderung über Produktionskostenzuschüsse gibt. Mit der Abwicklung des Antrags- und Vergabeprozesses ist dabei der Börsenverein des Deutschen Buchhandels betraut. Die Vergabe der Fördermittel erfolgt aber ausdrücklich unabhängig von einer Verbandsmitgliedschaft.
Nähere Infos: www.boersenverein.de/neustartkultur
Autor: PPM