Initiiert wird das Projekt nach französischem Vorbild von der Bundesregierung. In der diesen Sommer anlaufenden Pilotphase erhalten alle Jugendlichen den KulturPass mit 200 Euro Guthaben, die im Jahr 2023 ihren 18. Geburtstag feiern – immerhin rund 750.000 Personen! Bei erfolgreichem Verlauf soll das Guthaben dann zukünftig auch Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren zur Verfügung stehen.

Zum Einlösen des Guthabens von 200 Euro wird gerade ein virtueller Marktplatz aufgebaut, der als App verfügbar sein wird. Dort soll es Angebote geben, um etwa Tickets für Konzerte, Eintrittskarten für Museen oder auch Bücher erwerben zu können. Dabei sollen ganz gezielt Kulturanbieter vor Ort gefördert werden. Der Kauf von Büchern oder Comics muss also im stationären Ladengeschäft erfolgen und kann nicht auf einer Online-Plattform wie Amazon vorgenommen werden.

Damit ein Comic-Laden dabei ist und mit seinem Geschäft gelistet wird, muss er sich für die App registrieren. Genauere Information hierzu liegen derzeit noch nicht vor. Man sollte die Entwicklungen rund um den KulturPass für 18-Jährige aber unbedingt im Auge behalten. Denn nach dem voraussichtlichen Start der Registrierung Mitte Mai werden wohl nur vier Wochen vergehen, bis die App für die jugendlichen Nutzer freigeschaltet wird.

Und bei diesen Jugendlichen handelt es sich gerade für den Comic-Fachhandel um eine sehr interessante Zielgruppe. In Frankreich waren nämlich ein Großteil der mit dem dortigen KulturPass erworbenen Bücher Comics – insbesondere Mangas. Wenn sich die französischen Verhältnisse auch auf Deutschland übertragen würden, könnte auf den deutschen Comic-Markt noch dieses Jahr ein Umsatzplus von ca. 20 Millionen Euro zukommen.

Vor allem bietet der KulturPass dem Handel aber die einmalige Chance auf ganz viele neue Kundenkontakte mit jungen Lesern, die vielleicht noch nie einen Comic-Laden aufgesucht haben. Deshalb werden wir an dieser Stelle sofort weitere Informationen einstellen, wenn diese von der Bundesregierung bekanntgegeben werden – insbesondere wenn es zum Start der Registrierungsphase für die Kulturanbieter kommt.   

Grafik: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien