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24.06.2021
Die Vorgeschichte zu Largo Winch, der erfolgreichsten Comic-Serie aus der Welt des Big Business

Das Schicksal der Winczlav 1: Vanko 1848

Das Schicksal der Winczlav 1: Vanko 1848

In dem auf drei Bände angelegten Prequel bei Schreiber & Leser erzählt der große Szenarist Jean Van Hamme vom Werden und Wachsen des weltumspannenden Winch-Konzerns.

Die Geschichte umfasst drei Generationen, jeder Band ist einer davon gewidmet. Es geht um Geld und Leidenschaft, um Gewalt und Freiheit – und damit um die Entstehungsgeschichte der USA. Meister-Szenarist Jean Van Hamme greift noch einmal voll in die Tasten, wenn er von den Wurzeln seines Helden Largo Winch erzählt.

1848, Montenegro, Balkan. Die Bauern haben sich gegen Fürstbischof Petrovic im Dienst der türkischen Besatzer erhoben um gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu protestieren. Einer der Anführer des Aufstands ist der junge Arzt Vanko Winczlav. Die Rache des Petrovic und seiner osmanischen Verbündeten ist fürchterlich: innerhalb eines Jahres brennen sie an die 200 Dörfer nieder und ermorden gnadenlos 15.000 Männer, Frauen und Kinder, während 10.000 Montenegriner keine andere Wahl haben, als alles stehen und liegen zu lassen und in das freie Serbien zu flüchten. Auf Vanko Winclavs Kopf ist eine Belohnung ausgesetzt und so setzt er sich nach Kroatien ab.

Dort trifft er auf seiner Flucht auf Veska, eine junge Bulgarin, die in einem Gasthaus in Dubrovnik zur Sklaverei gezwungen wurde. Gemeinsam begeben sie sich in die Neue Welt. Während der Überfahrt heiratet Vanko Veska, da diese keine Ausweispapiere hat. Auf dem Kontinent angekommen, findet Vanko eine Anstellung als Krankenpfleger, denn sein medizinischer Abschluss gilt in den USA nicht. Einige Zeit später bringt Veska ein Baby namens Sandor zur Welt. Vater ist der kroatische Wirt. Daher weigert sie sich, ihren Sohn großzuziehen. Das Paar trennt sich. Sandor (genannt Sandy) wächst bei Vanko auf. Vanko lernt in dem privaten Krankenhaus, in dem er arbeitet und geschätzt wird, die Krankenschwester Jenny kennen, die aus reichem Hause stammt. Zusammen bekommen sie einen Sohn namens Milan.
Durch eine Intrige im Krankenhaus wird Vanko zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Nach einem Fronteinsatz im Bürgerkrieg ist er gezwungen, unterzutauchen. Seine beiden Söhne sind nach dem Tod ihrer Mutter auf sich allein gestellt. Eine seiner Söhne versprengt es in den Wilden Westen, den anderen nach Süden zu den Ölquellen.

Szenarist Jean Van Hamme, inzwischen schon stolze 82 Jahre alt, zeigt mit „Das Schicksal der Winczlav“, dass er sein großes Talent, interessante und abwechslungsreiche Geschichten zu erzählen, nicht verloren hat. Die Handlung erstreckt sich durch eine Zeit von über 100 Jahren und ist, wie bereits eingangs erwähnt, auf drei Alben angelegt. Sicher hätte man die Geschichte auf vielleicht 5-6 Alben anlegen sollen, denn die Geschichte kommt hier und da etwas zu kurz. Aber auch Van Hamme wird nicht jünger und so ist es eben eine Trilogie. Der Szenarist besetzt die Hauptrollen, sowohl männlich als auch weiblich, mit starken und außergewöhnlichen Persönlichkeiten.

Mit Philippe Berthet hat Van Hamme einen guten Zeichner ausgewählt. Seine Zeichnungen sind zwar deutlich einfacher und nicht so spektakulär wie die von Philippe Francq in der Hauptserie Largo Winch, haben dafür aber eine gewisse Eleganz, die sich vom Francq-Stil abhebt.

Philippe Berthet ist 1956 in Thorigny-sur-Marne geboren. Er war Mitglied der Gruppe Neuvième Rêve mit Schuiten, Sokal u.a. und trat mit Serien wie „Der Privatdetektiv von Hollywood“ (B&L / Ehapa), „Pin up“ (Salleck) und seinen Krimi-Einzelbänden mit Szenarien u.a. von Sylvain Runberg, Tome oder Zidrou (s&l) hervor. Er erweitert als Zeichner das spektakuläre Largo-Winch-Universum.

Jean Van Hamme, 1939 in Brüssel geboren, ist eine lebende Legende des frankobelgischen Comics und feiert mit diesem neuen Largo-Winch-Kapitel sein Comeback. Er studierte zunächst Volkswirtschaft und machte Karriere im Marketing. Gleichzeitig schrieb er 1968 mit „Epoxy“ sein erstes Szenario. Zu Van Hammes größten Erfolgen neben „Largo Winch“ zählen die Serien „XIII“ (Carlsen Comics) und „Thorgal“ (Splitter).

Leseprobe

Autor: Michael Hüster