Sax lässt ihn untersuchen. Und tatsächlich - in dem Schreibutensil befindet sich ein Mikrofilm. Sich zuvor verdächtig verhaltende dubiose Männer werden als Rumänen vermutet. Als Boon eines Tages verschwindet, besucht Sax nachts heimlich das rumänische Konsulat. Dort bekommt er zufällig ein Geheimnis mit, das mit einem Diaprojektor offeriert wird. Doch das ist nur die Hälfte der Geschichte …

Der Comicband erzählt einen typischen Polit-Thriller, in dem alles mit dabei ist, was in Geschichten dieses Genres dabei sein muss. Er ist aus der Kategorie z.B. des Klassikers Blake und Mortimer. Darauf berufen sich sowohl der Autor als auch der Zeichner offenkundig. Nach einem einleitenden Mordfall nimmt sich die Handlung ein paar Hintergrundinformationen vor. Sax vermisst eine geliebte Person und hat Beziehung zu diversen Ämtern. Seine Firma ist sein Broterwerb, seine detektivische Leidenschaft Nebentätigkeit. Er kommt in schwierige Situationen und findet eine Agentin reizvoll. Flüssig zu lesen und nachzuverfolgen, weil es wenige Wendungen gibt. Überraschungen schon. Nucleon 58 ist ein neuartiges Projekt, das sich aber als etwas anderes herausstellt, als zunächst von verschiedenen Seiten vermutet.

Die Zeichnungen sind eine Melange aus dem klaren Strich E.P. Jacobs, und der ein wenig verspielteren Art von Tardi. Schöne Stadtansichten und markante Bauwerke von Brüssel in den 1950ger Jahren sowie die konservative aber nichtsdestotrotz visuell sehr passende Farbgebung auf den Seiten. Ohne Schnickschnack; realistisch und genau.

Ein Thriller, der unterhaltend und spannend konzipiert ist. Auch eine Reminiszenz an die Agenten- und Krimiserien, wie sie eben zu Anfang der franko-belgischen Erfolgstitel der 9. Kunst waren. Bodenständige Comicware. Geradlinig und schnell auf den Punkt kommend bzw. auf die Auflösung zusteuernd. Mit einem dreiseitigen gekürzten Interview mit den Künstlern und ein paar Bonuszeichnungen.

Robert Sax 1 - Nucleon 58
Text: Rodolphe, Zeichnungen: Lois Alloing
56 Seiten
schreiber und leser
16,95 Euro