Oft genug regelrechte Hackfressen. Es sind die Abgründe im Menschen, das Monströse und Abartige, das diesen Künstler reizt.
Hässlich, schmierig, verwahrlost, abstoßend... Barbiepuppen- Ästhetik sucht man hier vergebens. Das hat Boucq mit seinem vormaligen Szenaristen Jodorowsky gemein, denn gerade der suchte sich gern beschädigte, behinderte, benachteiligte, von der Gesellschaft geächtete oder verstoßene Helden aus.
Nun führt Boucq die Serie allein weiter und man nimmt keinen Bruch wahr: das Niedrige und Gemeine im Milieu der fahrenden Schausteller, auch Jodos Verhältnis zu Gewalt, oft das einzige Mittel zur Zielerreichung, oft pure Lust, gern auch gegen Schwächere und Frauen, selbst eine gebrechliche Greisin darf nicht auf Schonung hoffen, wenn sie nicht spurt. Die großen Leidenschaften setzt Boucq in große Bilder um, wie es sich für einen richtigen Western gehört.
Quelle: Schreiber & Leser – Magazin 45, September 2019
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