Na ja, ganz kurz trifft er 2 x auf Erika von der Pension Morpheus. Und dann ist da noch Tamara de Lempicka, die Corto am Ende des Bandes kennen lernt und mit der er nach Zürich reist. Tamara de Lempicka klingt nun aber auch nicht nach einem typischen Namen aus der Schweiz. Aber wer weiß.
Corto trifft zu Beginn der Handlung seinen alten Freund Professor Jeremiah Steiner von der Universität Prag und begleitet diesen nach Montagnola im Tessin, wo sie den Schriftsteller Hermann Hesse besuchen wollen.
Kaum dort angekommen, lässt Autor Hugo Pratt seinen Helden in einer Traumwelt Personen aus der Schweizer Märchen- und Sagenwelt treffen. Zunächst taucht Corto in ein Wandfresko ein, in dem unter anderem ein gewisser Klingsor eine Rolle spielt. Kaum in das Diesseits zurückgekehrt gelangt er über das Lesen von Parzival erneut in eine Traumwelt. Gleich am Anfang trifft er auf eine Vogelscheuche, die Cortos Kleidung trägt. Danach trifft er auf den Tod und die Hexe Kundry, muss sich mit einem Ritter auseinandersetzen und gelangt schließlich, nachdem er diverse Aufgaben löst hat, in die Gralsburg, wo er, ohne es zu wissen, aus dem Brunnen der ewigen Jugend trinkt und zwar mit dem heiligen Gral. Daher muss er sich schließlich vor dem hohen Höllengericht verantworten. Große Überraschung: zu den Mitgliedern des Gerichts gehört auch Cortos alter Bekannter Rasputin! Wie das Ganze ausgeht, dass wird hier natürlich nicht verraten.
Das Abenteuer „Die Schweizer“ nimmt in der Corto Maltese-Reihe sicher eine Ausnahmestellung ein. Das Abenteuer findet beinahe komplett in Cortos Traum-/Gedankenwelt statt. Die Geschichte ist sehr philosophisch. Hugo Pratt, der seit 1984 in der Schweiz lebte, widmete seiner Wahlheimat mit „Die Schweizer“ ein Corto-Abenteuer und stellte richtig, dass die Schweiz sehr wohl bedeutendes zur Literatur beigetragen hat.
Autor: Michael Hüster