Gut gelaunt kommt Robert Sax morgens in seine Werkstatt. Gerade angekommen wird er sofort von einem Kunden angesprochen, der ihm Probleme mit seinem Auto schildert. Das ist aber eine Sache für seine Werkstattleiter Raoul. Doch der ist, für ihn sehr untypisch, noch nicht da.
Als Raoul schließlich mit besorgtem Gesichtsausdruck doch noch auftaucht und außerdem einen merkwürdigen Anruft erhält, erkundigt sich Robert bei ihm, ob alles in Ordnung ist.
Die Antwort ist einigermaßen überraschend: Chefmechaniker Raul hat doch tatsächlich einen schwerreichen Halbbruder, der im Kongo ein Vermögen mit Diamanten gemacht hat und nun bei Brüssel in einem Schloss wohnt.
Raul hatte es selbst schon fast vergessen, da soll er für den Bruder aus dem Banktresor einen Aktenkoffer holen. Doch schnell wird deutlich, dass sich auch noch andere windige Charaktere für den Koffer interessieren und die Raoul verfolgen.
Robert Sax und Sekretärin Peggy springen Raul zur Seite, und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Schloss des Bruders. Dort stoßen sie auf ein finsteres Geheimnis, das mit den früheren Aktivitäten von Raouls Bruder im Kongo in Zusammenhang stehen …
Mir gefällt die klare Linie von Zeichner Louis Alloing. Die Grafik ist gelungen und passt perfekt zu der Geschichte, die uns Rodolphe erzählt.
Die Story ist vielleicht ein wenig zu geradlinig und das Ende vorhersehbar. Rodolphe erzählt eine Geschichte, die etwas ungewöhnlich wirkt: da begleitet der Held der Geschichte Robert Dax und seine Sekretärin seinen Chefmechaniker durch ein eher unwahrscheinliches Abenteuer rund um Familiengeheimnisse, Kolonisierung, Diamanten und Belgisch-Kongo.
Abgesehen von einigen Fähigkeiten im Straßenverkehr, die dazu führen, dass er letztendlich auf einer unbefestigten Straße feststeckt, unternimmt Robert Sax in der ganzen Geschichte nicht viel. Kein Wunder, denn die wahren Protagonisten sind Raoul, sein Bruder und der Kongolese Bastien Macomba. Robert und Peg sind diese Mal mehr oder weniger Statisten.
Natürlich ist die ursprüngliche Idee lobenswert: Es wird daran erinnert, in welchem Ausmaß die Kolonisierung, insbesondere in Afrika (aber nicht nur dort), eine Quelle von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und vielfältiger Plünderung der natürlichen Ressourcen der betreffenden Länder war.
Insgesamt ist „Blutdiamanten“ aber eine durchaus lesenswerte kurzweilige Geschichte.
Autor: Michael Hüster