Doch es gibt noch einen weiteren Comic-Klassiker, der in dieses Genre gehört und es ebenfalls zu einem gewissen Ruhm gebracht hat: Durango. Dieser Western wurde von Yves Swolfs kreiert und eben dieser präsentiert nun einen neuen Westerncomic mit dem Titel LONESOME.
Swolfs beginnt seine Geschichte im Februar 1861. Wie ein drohendes Unwetter zieht der amerikanische Bürgerkrieg am Horizont auf. Holton, ein einsames Städtchen in den verschneiten Ebenen von Kansas, wird vom Hassprediger Markham und seiner fanatischen Horde heimgesucht, eingeschüchtert und in Richtung von kriegerischen Auseinandersetzungen instrumentalisiert. Bis zu dem Tag, als ein namenloser Reiter in der Gegend erscheint. Dieser lonesome Cowboy verfolgt einen Rachefeldzug.
Über den namenlosen Reiter erfährt man zunächst nur so viel, dass er unter Indianern aufwuchs und über eine besondere Fähigkeit verfügt: er kann zum Beispiel in die Zukunft sehen. Und dass ist auf seinem Weg sehr wichtig und existentiell. Daneben kann er sehr gut mit seinen Waffen umgehen, ebenfalls eine Lebensversicherung.
Wie in der Serie „Durango“ von Swolfs ist sein Held ein Rächer. In knallharter Manier zieht der Namenlose seine Spur durch das Abenteuer. Ohne Angst und Erbarmen tritt er seinen Kontrahenten gegenüber. Und er handelt immer in Notwehr…
Das Blueberry-Zeichner Jean Giraud zu den Vorbildern von Swolfs zählt, merkt man den sehr schönen Zeichnungen des Autors an. Mit der Art, wie Swolfs in LONESOME seine Geschichte in Bilder umsetzt, steht er in der Tradition der großen europäischen Western-Comic-Autoren. Swolfs überzeugt mit einem sehr spannenden Szenario. Eigentlich ist ständig etwas im Gange. Vor allem gibt es lange Verfolgungsjagden mit unzähligen Revolverduellen zwischen den Kontrahenten. Die Zeichnungen und Farben entsprechen meinem Verständnis von einem gelungenen Comic-Western.
Fortsetzung folgt mit Zyklus 2…
Autor: Michael Hüster