Der Band enthält 10 sehr kurze Episoden, in denen der bauchige kleine Detektiv mit dem ellenlangen Schal und dem breiteren Columbo-Mantel seinem Job nachgeht. Er schnüffelt in Sachen verschwundener Bücher und furchterregender Albträume; er spürt einem geheimnisvollen kreisrunden Brandmal auf dem Rasen und einer mysteriösen Pflanze nach; sogar ein Perpetuum Mobile und eine wundersame Sekte finden sich in seinen außergewöhnlichen Nachforschungsarbeiten. Wirklich sehr kurze und auf eine finale Pointe aufbauende Geschichtchen. Ohne lange Einleitungen und Vorgeplänkel lässt Andreas seinen Raffington auf die Fälle los. Die Zeichnungen sind von diesem routinierten Künstler natürlich gekonnt in karikaturartigem Stil gehalten. Keine Linie und Ausschmückung zu viel. Auch farblich eher einfach, gern mit rosa und lila Nuancen. Allerdings sind inhaltlich die Episoden in ähnlicher Güte. Die straffen Szenarien sind zwar hinsichtlich der Abwechslung durchaus interessant, die Gefilde, in denen Raffington rumschnüffelt, variabel – doch sie sind für mich in gewisser Hinsicht keine Großereignisse, was richtig spannende neuere Detektivgeschichten angeht! Obwohl der englischer Name Event das natürlich assoziiert und allesamt sehr speziell daherkommen. Sie plätschern bis zur Auflösung ein wenig dahin, ohne jedoch ein wirklich lautes Platsch am Ende zu erzeugen! Zumindest bleiben einige auch danach noch sehr rätselhaft.
Nette, ultrakurze, aber harmlose Storys, passable Zeichnungen, knuddeliger Protagonist, äußerst sparsamer Humor, der, wenn überhaupt, in minimalen graphischen Feinheiten auftaucht – ein Klassiker zwar, na gut, aber vielleicht doch nur aufgrund des Alters.
Privatdetektiv Raffington Event
Text und Zeichnungen: Andreas
56 Seiten
schreiber und Leser
16,95 Euro
Autor: Rolf Pressburger