So ist die erste Story mit fast ausschließlichen Kampfhandlungen sehr furios. Wo andere Szenarien mit der finalen Schlacht enden, besteht dieses beinahe gänzlich aus einer einzigen Schlacht. Riesige und aggressive Monster treffen aufeinander, dass es eine wahre Pracht ist. Als ob Godzilla, die Pretadors und Aliens sich dazu verabredet hätten! Teilnehmer: Menschen und zwei  extraterrestrische Rassen. Allesamt haben sie eigene Beweggründe dafür. Und mehr oder weniger pathetische Durchhalteparolen!
Die zweite Story ist ein Abenteuer, in dem drei Kumpanen ein zufällig aufgespürtes Depot plündern wollen, in dem wertvolle Kristalle gelagert sind. Mit einer Kampfmaschine, genannt Donnergott, fühlen sie sich unbesiegbar. Doch es kommt anders, als in ihren Träumen von Reichtum! Auch hier jede Menge Ultra-Ballereien.

Story drei geht zwar in eine andere Richtung, doch schlussendlich kommt es wieder zu einer Konfrontation mit Waffen. Ein Junge, der scheinbar PSI-Kräfte hat, wird zum Spielball verschiedener Ansichten hinsichtlich der Feindberührung. Doch er findet einen banalen Weg, sich besser als viele Gefallene im Kampf zu schützen.
Die vierte Story ist nur zur Hälfte hier vertreten, die Fortsetzung bringt der 2. Band der Serie: Ein junger Soldat muss sich gegen einen verdienten alten Haudegen bewähren, der in der Vergangenheit einige Schlachten für die Konföderation siegreich beendete, jetzt aber scheinbar einen „Ratsch an der Dattel“ hat. Hier stehen sich die Kontrahenten in riesigen Kampfmaschinen gegenüber.

Alle Episoden sind vordergründig auf Spektakel getrimmt, was einem Ballerspiel, dem der Comic zugrunde liegt, natürlich voll gerecht wird. Die Protagonisten sind somit Krieger allen Coleur, teils mit mächtigen Waffen und Geräten ausgestattet. Einige Zwischentöne sind im emotionalen Bereich zu finden, wie sie eben zum Menschen gehören. Die Zeichnungen sind unterschiedlicher Güte, mal voller Feinheiten wie in der ersten Geschichte, mal aufs Wesentliche beschränkt in den anderen Folgen. Den Leser erwarten wohl keine feinsinnigen und anspruchsvollen Storys, zwischen den Zeilen sind die Autoren teilweise jedoch bemüht, inhaltlich etwas mehr als reine Action zu bieten.
Alles in Allem jedoch kaum mehr, als eine Ergänzung für Liebhaber des PC-Spiels, die passiv an diesem Universum teilnehmen wollen. Oder für Comicleser, die eben genau solche leidlich spannende und kaum tiefschürfende Szenarien bevorzugen; denn Action ist ja satt vorhanden!

Starcraft: Frontline 1
Texte und Zeichnungen: Diverse Künstler
196 Seiten
Cross Cult
10,00 Euro