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13.08.2018
Splitter

Catamount 1 - Die Jugend von Catamount

Catamount 1 - Die Jugend von Catamount

Der Comic spielt im Wilden Westen und ist ein durchweg gelungenes Erstlingswerk:

Eine kleine Familie, Mann, Frau, Tochter und Hund, stoßen in der Prairie auf einen grausam von Indianern zugerichteten Treck; im Umkreis nur tote Männer und Frauen, und eine Kuh. Etwas weiter schlagen sie ein Nachtlager auf und plötzlich entdeckt der wachende Familienvater ein im Gras liegendes Knäuel. Darin ein Baby, das er gerade noch vor einer hungrigen Wildkatze retten kann.

Ein Glück, dass die Kuh da ist, denn der Kleine hat Hunger. Sie nennen ihn Catamount, das englische Wort für Wildkatze. Auf dem weiteren Weg zu ihrer neuen Heimat werden sie von den selben Indianern überfallen, wie zuvor schon der Treck massakriert haben. Ein Glück, dass gerade noch rechtzeitig die Soldaten eintreffen und die Rothäute in die Flucht schlagen. Zeitsprung. Vierzehn Jahre später wird der halbwüchsige Catamount in letzter Sekunde von einem zufällig in der Nähe weilenden Trapper aus dem Sumpf gerettet und kurz danach die jetzt erwachsene Tochter von Black Possum, dem Anführer der Roten, beim Einkaufen belästigt. Zum Glück steht ihr aber ein edler, junger Revolverheld bei, der das gesehen hat. Als die Tochter kurze Zeit später doch noch von Black Possum gekidnappt wird, ist nur Catamount zur Stelle, weil die anderen Männer mit einem Feuer beschäftigt sind.

In mitreißender Optik erzählt und zeichnet der Künstler diesen Western. Zwar ist der Strich ein wenig wild, die Anatomie ein wenig schräg getroffen, doch die Bilder sind sehr dynamisch und abwechslungsreich; die Kolorierung in gedeckten Farbnuancen. Aktion und Schießereien sind selbstverständlich vorhanden, manchmal auch mit krassen Darstellungen. Die Story ist trotz einiger innewohnender Klischees spannend. Im Grunde sind alle Zutaten vorhanden: Indianer, Soldaten, Siedler, eine romantische Rettung eines Säuglings, der im Finale als junger Rächer seinen Auftritt hat, und ein grausamer Bösewicht. Der hat nicht nur einen markanten Namen - Black Possum - er ist auch markant geschminkt und gestilt; wäre der in einem Film, hätte ihn sicher Johnny Depp gespielt …! Ein Western, der eine eigenständige Geschichte erzählt. Keine außergewöhnlich spektakuläre Story, aber eine, die sich an genretypische Handlungen hält, einige Wendungen aufweist und deshalb sehr unterhaltend ist!

Catamount 1 - Die Jugend von Catamount
Text und Zeichnungen: Benjamin Blasco-Martinez
nach einer Novelle von Albert Bonneau
64 Seiten
Splitter
15,80 Euro

Autor: Rolf Pressburger