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18.12.2018
Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic und Sprachkunst

Neue Ausstellung im Comicmuseum

Neue Ausstellung im Comicmuseum

Am Freitag, 23.11.18 um 19 Uhr eröffnete das Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic und Sprachkunst seine neue Sonderausstellung. „Die besten deutschen Comics“ zeigt die aktuellen Max und Moritz-Preisträger.

Alle zwei Jahre versammelt sich die Comicszene beim Internationalen Comicsalon Erlangen. Höhepunkt ist stets die Max und Moritz-Gala mit der Auszeichnung der besten Comics der vergangenen zwei Jahre. Der Max und Moritz-Preis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für Comic-Künstler im deutschsprachigen Raum. Vom 23.11.2018 bis 14.4.2019 sind die aktuellen Preisträger im ersten deutschen Comicmuseum, dem Erika-Fuchs-Haus, zu sehen. Im Anschluss wandert die Ausstellung durch mehrere Stationen in Deutschland.

In ihrer Graphic Novel „Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein“ erzählt Ulli Lust mit schonungsloser Offenheit und deftigen Zeichnungen von ihrer Dreiecksbeziehung mit einem älteren Künstler und einem nigerianischen Lebemann. Auch Sarah Burrini zeichnet in „Das Leben ist kein Ponyhof“ Episoden aus dem Leben eines Alter Egos. Ihr leichter, humorvoller Ton und jugendlicher Zeichenstil verbinden sich mit hintersinnigen gesellschaftspolitischen Kommentaren. „Die drei ??? und das Dorf der Teufel“ ist eine Comicadaption der beliebten Jugendserie. Die spannende Geschichte überträgt die Charaktere überzeugend in die heutige Zeit. Die Studierenden der HfbK Saar gewähren in ihrer fantasievollen Publikation „Paradies“ einen beeindruckenden Blick in die Zukunft des grafischen Gewerbes.

Seit Jahren wurde Reinhard Kleist bereits als Anwärter für den „Besten deutschsprachigen Comic-Künstler“ gehandelt. Seinen Ruf erarbeitete sich Kleist vor allem mit seinen eindringlichen Biografien, u.a. von Johnny Cash, Fidel Castro, den Boxer Hertzko Haft, Nick Cave, die auf der Flucht ertrunkene Athletin Samia Yusuf Omar. Das Publikum stimmte dieses Jahr für „NiGuNeGu“, eine leichte Geschichte um die Liebeswirren dreier unterschiedlicher Männer.

In der Ausstellung zeigen Originalzeichnungen, Skizzen und Entwürfe die erstaunliche Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen und Zeichenstile auf. Fotos der Arbeitsplätze geben einen Eindruck von den unterschiedlichen Arbeitsweisen der Künstler. Eine Leseecke lädt dazu ein, in Ruhe in den Werken zu schmökern. Damit bietet die Ausstellung einen intensiven Einblick in die deutschsprachige Comicszene – und einen guten Einstieg für diejenigen, die mit Comics bislang wenig vertraut sind.

Zur Ausstellungseröffnung wird Preisträgerin Ulli Lust anwesend sein und aus ihrem Buch lesen. Der Eintritt zur Vernissage ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Autor: Michael Hüster