News - Rezensionen


02.01.2020
Splitter

Green Class 1 - Pandemie

Green Class 1 - Pandemie

Zwei Comic-Schaffende der jüngeren Garde liefern hier eine Story ab, die sich im weiten Feld der Katastrophen-Szenarien abspielt.

Wie der Untertitel dieses Auftaktbandes andeutet, handelt es sich um eine Ausbreitung einer unbekannten Seuche in großem Ausmaß, und in dessen Verlauf die Befallenen zu Monstern mutieren.
Eine Exkursion in die Natur wird für eine Schulklasse und ihren Lehrer zu einer Falle, denn kurz vor ihrer Heimreise werden sie noch vor dem Flughafen festgehalten, weil der Verdacht besteht, dass sich einer von ihnen infiziert hat. Zwar dürfen nach einigem Hin und Her die meisten doch abreisen, aus Solidarität zum erkrankten Klassenkameraden verweigern sich aber ein paar der Jugendlichen und wollen auf eigene Faust den Kampf aufnehmen und ihn aus der Quarantäne heim führen! Sie finden das Krankenhaus ihres Kameraden und der behandelnde Arzt, der nach eigener Einschätzung eh nicht mehr viel für den infizierten Jungen tun kann, gibt ihnen eine Dose Medikamente mit auf den Weg. Also reisen die Jugendlichen mit ihrem Kameraden durch die Gegend, immer im Spannungsfeld zwischen totalem Ausbruch des viralen Infektes und unwägbaren Hindernissen in einem unbekannten Land. Sie suchen einen Weg nach Hause durch das Chaos, das diese Pandemie schon angerichtet hat! Ein großes Hindernis dabei ist die riesige Mauer, die um das Quarantänelager errichtet wurde.

Das Konzept dieser Handlung ist nicht wirklich sehr neu. Es hat wohl erkennbar einige Vorbilder, die sich dieses Themas in weitesten Sinn schon annahmen. Der Auftakt ist insofern gelungen, als dass die Protagonisten schon einiges ihrer Charakterzüge preisgeben. Einige familiäre Hintergründe sind ebenso schon aufgezeigt, während die Truppe in die üblichen Widerstände verwickelt wird: Marodierende andere Gruppen, interne Scharmützel sowie eine im Zerfallen befindliche Zivilisation und Umgebung. Aber so mancher der jungen Leute entwickelt ungeahnte Fähigkeiten und Mut.
Die Zeichnungen sind hervorragend und wirken in ihrem Stil frisch und dynamisch; die Farben eher gedeckt und der Gesamteindruck ein wenig düster, was ja passend zur Story ist. Sehr gut dargestellt sind die Gefühle in der Mimik und die teils betont lässige, coole Körpersprache der halbwüchsigen Draufgänger.
Die erste Kooperation der beiden Comic-Künstler – eine Art Endzeit-Katastrophen-Roadmovie-Thriller, im ersten Band noch mit wenig Horror, aber durchaus mit Humor und natürlich etlichen offenen Fragen.

Green Class 1 – Pandemie
Text: Jèròme Haimon, Zeichnungen: David Tako
72 Seiten
Splitter
17,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger