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30.04.2021
Cross Cult

Fear Agent 1

Fear Agent 1

Hier liegt ein Weltraumabenteuer vor, das sowohl bekannte Elemente variiert, als auch neue Aspekte einbringt. Titelfigur dieser Story ist ein eher als Anti-Held zu bezeichnender Typ, der sich lieber vom Alkohol inspirieren lässt, als sich mit klarem Geist Aufgaben zu stellen.

Nach der einleitenden Sequenz, die eine ausführliche Auseinandersetzung des Agenten mit einer Horde Affenmenschen zeigt, begleitet von coolen, sarkastischen Sprüchen, trifft er auf eine unbekannte Schöne, ebenfalls in einen Raumanzug gekleidet. Das Raumschiff, in dem sich die beiden im Folgenden befinden, gerät durch falsche Bedienung in einen schwerwiegenden Unfall. Sie stranden auf einem - nach Worten des Agenten - arschkalten Planeten, auf dem sie unvermittelt von Robotern angegriffen werden. Gerettet werden sie von riesigen Eingeborenen, die die Geschichte des Ursprungs der Metallenen und ihren Kampf gegen sie erzählen. Selbstverständlich sind Heath Huston, der Fear Agent, und seine Begleiterin ohne Umschweife bereit, zu helfen. Denn im Hintergrund ist auch die Menschheit bedroht. Bis hier hin zunächst mal die Handlung des 1. Bandes kurz erläutert.

Es ist einiges an Krach und Wumm in der Geschichte, Raumschiffe und Eindrücke von fernen Welten im All obligatorisch. Zu Beginn nicht viel anderes, als in diesbezüglichen utopischen Storys. Humor, Slapstick sowie schnoddrige Selbstgespräche und Kampfansagen sind charakteristisch für Handlungen des Agenten. Doch die Geschichte bietet mehr. Die wissenschaftlichen Komponenten sind das Klonen und die Übertragung von Bewusstsein in eine Robotergestalt. Dazu ein wenig Philosophie, die Frage nach der Überlegenheit einer Spezies gegenüber anderen. Insgesamt eine reichhaltige Melange, von humoristischen Inhalten über actionlastige Passagen hin zu einer finalen Bedrohung. Mittendrin eine einzige Hoffnung für ein Happy End: Der schusselige Heath Huston!

Remender beherrscht das Szenario, führt den Agenten souverän durch etliche Unbequemlichkeiten, fährt Gefahren auf und lässt fantasievolle Einzelheiten in die Handlung einfließen. Die Charakterisierungen der Protagonisten streut er peu à peu in den Fortlauf der Geschichte. Er lässt noch vieles im Geheimen, das ist aber Usus in guten Erzählungen.
Die graphische Gestaltung ist lebhaft und dynamisch, detailreich und klar. ohne jedoch die Action als reinen Augenfang in den Vordergrund zu stellen. Einige Aliens, Freaks, Monster, zeigen beinahe bekannte, erwartbare Gesichter, andere haben eine noch nie gesehene Physiognomie, die zeichnerisch toll anzuschauen sind!

Eine Space-Opera par excellence. Von Könnern ihres Faches in Wort in Bild ausgedacht und zu Papier gebracht. Und für Leser, die es nicht so sehr lieben, wenn eine Serie ewig lang weitergeht, ohne dass das Finale zu einem endlich befriedigenden Fazit und Abschluss führt: Es sind „nur“ drei Bände dafür notwendig!



Fear Agent 1

Text: Rick Remender, Zeichnungen:Tony Moore, Jerome Opeña
156 Seiten
Cross Cult
26,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger