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27.10.2022
Comic-History: 50 Jahre ZACK (Teil 10)

Wirklich (fast) alles über ZACK: 1975

Wirklich (fast) alles über ZACK: 1975

Dieses ZACK-Team war Anfang 1975 für ZACK gemäß Impressum ZACK 1/75 tätig:

  • Redaktionsleitung: Ralf Kläsener
  • Redaktion: Gigi Spina, Gisela Prüfer, Doris Schlösser-Berster
  • Bildredaktion: Heidi Reupke
  • Grafische Gestaltung: Claus Weckelmann, Anette Frank, Manfred Holst
  • Herstellung: Jörg Weber, Niels Bendixen
  • Anzeigenleitung: Eckart Dems
  • Vertriebsleitung: Gerhard Bergmann.


In ZACK 1/75 wurde eine neue Rennfahrer-Serie in ZACK angekündigt: Rolf Thomsen. Auf Info-Seite 2 schreibt die Redaktion: „ Er ist jung, dynamisch, fürchtet weder Tod noch Teufel und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit: Rolf Thomsen, der junge deutsche Rennfahrer. Sein erstes Abenteuer hat in ZACK Nr. 5 Premiere. Noch hat Thomsen nicht die Lorbeeren eines Michel Vaillant errungen, dessen neueste Story im nächsten ZACK beginnt – doch sein Einsatz ist ebenso groß wie der seines „berühmten Kollegen“. ZACK-Leser dürfen gespannt auf diese neue Serie sein!“

Die Serie von Denayer und Duchateau startete dann erst in ZACK 14/75, weil eine neue Michel Vaillant-Geschichte Vorrang hatte. Der Titel war „Ein Team in Gefahr“. Gleich im Anschluss an diese Geschichte folgte von ZACK 18/75 bis 21/75 noch die Story „Eine bittere Pille“. Sehr passend zum Titel dieser Geschichte war damit die Rennfahrerkarriere von Rolf Thomsen in ZACK schon wieder beendet. Die Zeichnungen waren nur Durchschnitt. Da kam es nicht ungelegen, dass Graton darauf bestand, dass nur eine Rennfahrerserie in ZACK sein sollte, und das war sein Michel Vaillant.

Im treffpunkt ZACK gab es weiterhin die üblichen Diskussionen um die in ZACK vertretenen Serien. Was der ein super fand, fand der andere unterirdisch. Daran hat sich in den letzten 50 Jahren nichts geändert.

Eine originelle Zuschrift druckte die Redaktion im treffpunkt ZACK in der Ausgabe 15/75 ab, ein ZACK-Gedicht von T. Bechedorf aus Nienburg/Weser. Hier ein Auszug:

ZACK, das ist klar, für Kinder einfach wunderbar.
ZACK-Comic, ich muß sagen, viele Kinder danach fragen.
Es viele Sorten Comics gibt, keine wie ZACK so beliebt.
(…) Zwei Wochen (sind) ziemlich lang,
bis man sich das nächste ZACK kaufen kann.
Eine schöne Idee, wie ich finde.

Erstmals tauchte auch Hal Fosters legendärer Prinz Eisenherz im ZACK-Magazin in Ausgabe 15/75 auf. Die Fans waren begeistert. Hier einige Fanstimmen aus dem treffpunkt ZACK 23/75: Auf Prinz Eisenherz habe ich schon lange gewartet. Für mich zählt er zu den besten Comics! Ein anderer Fan schreibt: Mit Prinz Eisenherz habt ihr mir eine große Freude bereitet.

In ZACK 25/26 aus 1975 war dann plötzlich Inhaltsseite 2 verschwunden. Dafür gab es am Heftende 1,5 Seiten Humor in Form von Witzen im „ZICK ZACK“.

In ZACK 2000 brachte die Redaktion in Heft 2/75 einen sehr interessanten Bericht über das heute legendäre Aufklärungsflugzeug Lockheed SR 71. 1974 erzielte eine Maschine dieses Typs einen neuen Transatlantik-Flugrekord. Höchstgeschwindigkeit: 3574 km/h.

Und wie sah es bei den Comics aus? In ZACK 2/1974 startete das zweite Tim und Struppi-Abenteuer „Flug 714 nach Sydney“. Fünf Hefte lang konnten sich die ZACK-Leser über Hergés vorletzte komplette Geschichte freuen.

Ein Funnystrip zum Vergessen war wohl Hill-Billy, eine im Westernmilieu angesiedelte Parodie des Genres. Der Strip war 1975 und 1976 immerhin in 15 ZACK-Ausgaben dabei. Ich kann mich absolut nicht mehr daran erinnern.

1974/75 erschienen 4 Ausgaben der ZACK-Lach-Box unter dem Titel „Sonny, der lustigste Hase der Welt“. Zeichner Carlo Peroni war 1975 zu Gast in der ZACK-Redaktion. Der Bericht darüber ist in diesem Beitrag nachzulesen.

Comics und Gags, die 1975 neu ins Heft kamen, waren: Belvedere, Caine – der Meister des Kung-Fu, Prinz Eisenherz, Rolf Thomsen, Samuel Colt, Snuffy Smith und Sunday.

Da kann man feststellen, dass der Nachschub bei den neuen Serien nur noch mäßig war. Als einzige Topserie kann Prinz Eisenherz genannt werden. Diese passte aber nicht wirklich ins ZACK-Programm.

Ansonsten wurden im ZACK 1975 die üblichen Verdächtigen wie Dan Cooper, Cubitus, Gentlemen GmbH, Lucky Luke, Luc Orient, Michel Vaillant und Tunga abgedruckt.

1975 gab es kein neues Material von Topserien wie Andy Morgan, Bruno Brazil, Comanche und Leutnant Blueberry. Mick Tanguy pausierte schon in 1974 und auch 1975 kam nichts vom Mirage-Flieger. Außerdem in 1975 nicht dabei: Pittje Pit und Rick Master.

Insgesamt wurde in 1975 damit ein deutlicher Qualitätsverlust sichtbar. Die neuen Serien, die die Redaktion ins Heft nahmen, waren den fehlenden Topserien deutlich unterlegen (außer Eisenherz).

Was lag noch in 1975 an? Die sonst sehr zahlreichen Preisausschreiben wurden deutlich zurückgefahren. Es gab lediglich zwei Aktionen: die Preise waren Formel 1-Umbausätze für Bonanza-Fahrräder und Lucky Luke-Kinokarten. Außerdem wurden die ZACK-Leser mit Beilagen wie einem ZACK-Kalender 1975, einen Bundesligakalender, einem Flugzeug-Poster und einem Kung Fu-Poster erfreut.

Im Jahr 1975 gab es 25 ZACK-Ausgaben: Nr. 1-24 und eine Doppelnummern 25/26

Autor: Michael Hüster