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14.04.2022
Comic-History: 50 Jahre ZACK

1972-1980: Eine Reise durch neun Jahre Koralle-ZACK (Teil 1: 1972)

1972-1980: Eine Reise durch neun Jahre Koralle-ZACK (Teil 1: 1972)

Wer erinnert sich nicht: Wir befinden uns im Jahre 1972. Genau genommen war es ein Tag des Monats April, an dem es das erste Mal erschien: ZACK, das Comic-Magazin!!!

Der Medien-Konzern Springer hatte den Koralle-Verlag gegründet, um u. a. im Comic-Bereich mit dem Jugendmagazin ZACK neue Leserzielgruppen zu gewinnen, die bisher durch Springer noch nicht erreicht wurden. Durch einen hohen Werbeaufwand konnte das Magazin erfolgreich am Markt platziert werden. Nach 291 Ausgaben wurde das Magazin-Projekt, das eine ganze Comic-Generation prägte, im Jahr 1980 schließlich beendet. Das Leserinteresse war aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch das Fernsehen geschwunden, aber auch die hohen Produktionskosten für die Comics konnten durch das Magazin nicht mehr erwirtschaftet werden. Seit Sommer 1999 wird das ZACK-Magazin durch den Berliner MOSAIK-Steinchen für Steinchen Verlag wieder herausgegeben.

In dieser Artikelreihe wird jeder Jahrgang des Koralle-ZACK ausführlich aus Fansicht ausgewertet. Entstanden ist eine Nostalgietour durch neun Jahre ZACK aus dem Hause Springer, in der es wirklich (fast) alles über ZACK nachzulesen und vieles wieder zu entdecken gibt.

Der Start im Jahr 1972

Die erste Ausgabe von ZACK erschien als Heft 17/72. Von nun an hieß es: „Jede Woche Spaß – Spannung – Abenteuer! Und das waren die Helden des ersten Magazins:

  • Michael Vaillant (von Graton): Carrera Panamericana
  • Boogie und Woogie (von Guilmard/Vicq): Schmuggel, Skunks und Superganster
  • Luc Orient (von Paape/Greg): Der Tyrann von Terango
  • Umpah-Pah (von Goscinny/Uderzo): … und sein Freund Doppelskalp
  • Andy Morgan (von Hermann/Greg): Heiße Fracht für Lokanga
  • MAX (von Bara)


Damit stand auch die Ausrichtung des Magazins im Comic-Bereich fest: Der Schwerpunkt lag bei den Abenteuer-Comics, ergänzt um gutes Funny-Material.

Zum ZACK-Team, das 1972 mit dem ersten Heft an den Start ging, gehörten (Impressum ZACK 17/72):

  • Redaktionsleitung: Ralf Kläsener
  • Redaktion: Gigi Spina und Gaby Klopoter
  • Grafische Gestaltung: Claus Weckelmann
  • Herstellung: Jörg Weber
  • Anzeigenleitung: Eckart Dems
  • Vertriebsleitung: Gerhard Bergmann


Für Comic-Fans galt ab sofort: Ein Comic bitte – aber ZACK! Der Donnerstag war künftig ZACK-Tag! Teil des Comic-Konzepts war es (und ist es auch noch heute), albenlange Abenteuer in Abschnitten von z.B. sechs, neun oder 14 Seiten auf mehrere Ausgaben zu verteilen. Da die Abenteuer nicht alle immer zum gleichen Zeitpunkt endeten oder Geschichten wie z.B. Boogie und Woogie in ZACK 17/72 nur One-Shots waren, begann jede Woche mindestens ein neues Abenteuer in ZACK.

Die Redaktion hatte durch Lizenzverträge Zugriff auf einen riesigen Comicbestand und wählte Storys aus, die nach Meinung der Redakteure das größte Potenzial besaßen, erfolgreich zu sein.

Dabei ging man unterschiedlich vor. Einerseits wurden Comic-Serien mit Band 1 gestartet, andererseits stieg man mitten in der Serie bei der vermeintlich besten Story ein. So wählten die ZACK-Macher für ZACK 17/72 aus der Serie Michel Vaillant das 22. Abenteuer aus und nannten es „Carrera Panamericana“. Bei Umpah-Pah (… und sein Freund Doppelskalp) und Andy Morgan (Heiße Fracht für Lokanga) ging es mit Band 1 los, Luc Orient startete mit Band 3 (Der Tyrann von Terango).

Die redaktionellen Beiträge im Jahr 1972 erhielten relativ schnell eine feste Struktur. Schon in der ersten ZACK-Ausgabe gab es auf Seite 2 eine Comic-Inhaltsangabe, eine Leseransprache mit einem lustigen ZACK-Männchen (Freunde, …) und auf der vorletzten Seite eine Vorschau auf den Inhalt des folgenden Magazins. Fortsetzung folgt...

Autor: Michael Hüster