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18.09.2023
Neu bei Alles Gute! (Schreiber & Leser)

Robert Sax 1 - Nucleon 58

Robert Sax 1 - Nucleon 58

Mein Name ist Sax. Robert Sax. Der Held dieser neuen Alles Gute! - Serie hat optisch alles, was einen James Bond - Darsteller ausmacht.

Eigentlich ist er Erbe einer Autowerkstatt, für die er sich aber kaum interessiert und nur sporadisch dort auftaucht. Dass der ganze Laden dennoch ohne viel Zutun von Sax läuft, hat der Inhaber seinem versierten Chefmechaniker Raul zu verdanken. Und so mischt er lieber in der Welt der Geheimdienste mit. Und das, wie er sich selbst bezeichnet, als Amateurspion, Diplomatenboxer oder ehrenamtlicher CIA-Mitarbeiter, wohlgemerkt: ohne wirklich einer der genannten Personen zu sein. Er schlittert immer irgendwie hinein in die Szenerie!

Die Serie „Robert Sax“ ist eine Hymne auf die 1950er Jahre und eine Hommage an die klassische franko-belgische Ligne claire im Comic. Robert Sax ist ein typischer Vertreter jener Ära, die sich bald als Wirtschaftswunderjahre entpuppte. Er ist jederzeit zu einem Flirt aufgelegt, denn was heute als Machotum gegeißelt wird, fanden Frauen damals meistens normal.
Klar wie Louis Alloings Strich sind die Verhältnisse. Der Kalte Krieg teilt den Globus in Gut und Böse auf. Je nach Standpunkt. Alle haben Angst vor der Atombombe, gleichzeitig sind alle berauscht vom Fortschritt.
Der Stolz auf die Weltausstellung in Brüssel 1958, der Belgien die monumentale Skulptur des Atomiums verdankt, zeigt das auf. Die Story spielt im Mai 1957. Das Atomium ist im vorliegenden Band bereits zu sehen.
Amerika ist in vielerlei Hinsicht Sehnsuchtsort und großes Vorbild für Europa, nicht nur die Autos sind bescheidenere Nachempfindungen der majestätischen Straßenkreuzer. Der Spionage-Plot dieser Episode mit Mikrofilm und Ostblock-Militär ist zeittypisch, auch James Bond ist ein Kind dieser Epoche. Eine gute, alte Zeit, in die so mancher und so manche sich zurücksehnt. Zeichner Alloing liebt es, die schwungvollen Formen der Autos dieser Zeit zu zeichnen.
Alloing im Interview am Ende des Albums: „Ja. Ich wollte keine reine Ligne Claire, sondern sie mit Nuancen und Schatten anreichern, wie man sie bei den großen Meistern dieser grafischen Stilrichtung nicht findet. Ich bin von Jacobs` Ligne claire ebenso begeistert wie von Tardis Zeichnungen mit ihren sehr dunklen Stimmungen. Ich möchte meine eigene Handschrift, meine Atmosphäre hinzufügen.“

Tatsächlich ist „Robert Sax“ ein sehr stimmungsvoller Comic geworden. Sehr schöne Zeichnung vom Grand Place in Brüssel. Rodolphe glänzt mit kurzweiligem dynamischen Szenario.

Den Comic gibt es auch als Vorzugsausgabe mit signiertem Druck, limitiert auf 111 Exemplare.

Autor: Michael Hüster