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11.03.2024
Splitter

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger
Jim Bridger ist einer der historisch verbürgten Legenden des Wilden Westens. Er ist wohl nicht so populär wie vielleicht Buffalo Bill oder Wyatt Earp. Seine Geschichte ist jedoch nicht weniger interessant.

Hauptsächlich war er Fallensteller, der sich mit Biberfellen seinen Lebensunterhalt verdiente. Im späteren Leben wurde er auch berühmt als fähiger Pfadfinder für die Armee.
Der Comic beginnt in gewisser Weise mit seinem der letzten Lebensabschnitt:
In einem Fort erzählt Jim Bridger einem neugierigen Mädchen und anderen Episoden aus seinem Leben. Draußen drohen ein Blizzard und feindliche Indianer. Die Bewohner der Befestigung bereiten sich darauf vor.
Leutselig und ehrlich breitet Bridger den faszinierten Zuhörern einiges aus seinen Erlebnissen aus, die ihn prägten und charakterlich reifen ließen. Und ihn vom Greenhorn zum Alten Haudegen wachsen ließen.

Da ist z.B. die Episode, in der er einen tödlich verwundeten Kameraden in der Wildnis zurück ließ. Sein schlechtes Gewissen blieb ihm erhalten, obwohl der eigentlich Todgeweihte überlebte.
Da ist die Episode die wie eine fantastische erfundene Geschichte mit einer Glasmauer anmutet und etliche mehr. Er erzählt, dass er verheiratet war, er seine indianische Frau verlor, aber er sein Kind mit Büffelmilch am Leben hielt. Er weiß von Grizzlys zu berichten, von Indianerkriegen, von gefährlichen Bootsfahrten und vom Leben im harten Winter allgemein. Die Gefühlsverfassung dieser kleinen  Erzählrunde in der von außen bedrohten Gemeinschaft im Fort wird somit eher als heimelig und geborgen gezeigt; also im krassen Gegensatz zu den erwartenden Tumulten.

Dieser Comic ist also eine Ansammlung von locker zusammenhängenden Begebenheiten, die Bridger aus seinem Gedächtnis holt. Sie offenbaren einen harten aber ehrlichen Naturmenschen, der alle Höhen und Tiefen eines Lebens durchschreiten musste, der schlussendlich aber zutiefst menschlich geblieben ist! Es ist eine der wahren Geschichten des Wilden Westens: Jenseits von Hollywood affiner Abenteuerromantik und glorifizierender Nachschau!

Die Zeichnungen sind hervorragend und detailliert. Tolle Landschafts- und Naturabbildungen inbegriffen!

Ein Band, der ohne stringente Story mit Happy End aufwartet. Der aber trotzdem sehr spannend erzählt ist. Der Szenerist und Zeichner konzentrierte sich auf die wichtigsten Lebensabschnitte des Abenteurers Jim Bridger, die aneinandergereiht eine schlüssige Biographie in Kurzform ergeben.

Im Anhang findet der Leser weitere Informationen und Bildmaterial zu diesem interessanten Charakter.

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger
Text und Zeichnungen: Dobs, Ennio Bufi
56 Seiten
Splitter
17,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger