News - Rezensionen


14.10.2024
Finix-Comics

He-Pao 7 – Ein Morgen für alle Horizonte

He-Pao 7 – Ein Morgen für alle Horizonte
Die Titelheldin reist weiterhin im Land umher um Antworten zu finden. Die Odyssee führt He-Pao und ihren Freund, den tibetanischen Arzt in ein Dorf. Dort befindet sich seltsamerweise ein römisches Gebäude. Der Tibetaner wird überlistet und entführt.

He-Pao sucht und findet ihn. Seine Entführer hatten einen perfiden Plan. Bei einem folgenden Kampf glaubt sie, einen Menschen getötet zu haben. Ihre Gabe, die unbesiegbare Kampfkunst des verrückten Mönches, verbietet es ihr jedoch, zu töten. Und es sind schreckliche Konsequenzen für diese Untat vorher gesagt. Sie macht sich Vorwürfe und Körper und Geist verlassen sie - sie fällt ins Koma und wird krank. Tashi, ihr tibetischer Freund, möchte sie zu einem entfernten Ort bringen, an dem sie geheilt werden kann. Doch wiederum wird er mit ihr huckepack überfallen. Während feindlicher Turbulenzen erwacht sie.

Dieser 7. und letzte Band der Gesamtausgabe enthält die finalen drei Alben und ein umfangreiches Interview mit Vink, dem Zeichner und Texter. Die Abenteuer der jungen Frau, die keine Chinesin ist, finden ein Ende. Sie, die vor langer Zeit mystische Kräfte erlangte, die sie schweben lassen und große Energien besitzen, findet sogar noch weitere geheimnisvolle Fähigkeiten in sich. Die Geschichte ist ein Mythos und der wird im Comic auch nicht vollkommen erklärt. He-Pao ist im Laufe der Geschehnisse gereift, ihr Weg scheint einem Initiationsritual zu gleichen. Er ist (war) gepflastert mit Gefahren und spirituellen Begegnungen. Voller Geheimnisse und banalen weltlichen Begegnungen, freundlicher und feindlicher Art.

Die sehr kunstvoll dargestellten aquarellbedingten Bilder sind ausgereifter als die in den ersten Episoden. Nicht mehr gar so kunterbunt, eher mit fein austarierten, vielschichtigen Nuancen.
Alles wunderschön im Realismus zu Papier gebracht. Kein Pinselstrich oder -punkt wurde ausgespart, damit auch in Hintergründe beständig beinahe jedes Blatt, jeder Stein zu unterscheiden ist.

He-Pau ist wahrlich ein Epos von einem Comic. Trotz der wendungsreichen Story einfach zu lesen; auch wenn manche Szenenwechsel unvermittelt eine kurze Verwirrung beim Leser auszulösen vermögen. Die Geschichte ist sehr unterhalten und spannend. Interessant sowieso, allein schon der exotischen und historischen Kultur der Handlungsorte wegen. Zwar werden nicht alle Rätsel und ungelöste Fragen aufgelöst bzw. erklärt, doch auch das ist wohl absichtlich so gehalten, um das Mystische darin eben auch über den Schluss hinaus beizubehalten.

Eine visuell sehr beeindruckende Lektüre, die ihresgleichen hinsichtlich des Themas um eine junge Frau mit Superkraft ähnlichen Fähigkeiten sucht!
 

Autor: Rolf Pressburger