Der zufällig auch anwesende Ex-Polizist Broyan nimmt aus den Augenwinkeln eine fliehende Per-son wahr und folgt ihr. Er stellt sie und im Kampf stürzt sie in die Tiefe der Räume unterhalb der Oper. Hier erholt sie sich, trägt fortan aber eine Maske, weil ihr Gesicht vollkommen zerstört ist.
Diese Haupthandlung ist eingebettet in eine weitgefächerte Geschichte. Broyan hat private innere Konflikte wegen des Todes seiner Tochter. Obskure Wissenschaften und Verschwörungstheorien durchziehen die Gesellschaft, ihre Eliten und Politiker. Spiritismus, Freimaurertheorien, Mesmeris-mus und obskure andere Geisteshaltungen sind gang und gäbe!
Die Geschichte ist anspruchsvoll konzipiert. An ihr sind etliche Protagonisten beteiligt. Unvermittelt auftauchende wechselnde Episoden können zwar verwirren, doch sie sind Facetten einer gut kon-struierten Handlung, die einige Geheimnisse bis zum Schluss mit sich führt.
Die Zeichnungen haben einen ureigenen, stilistischen Ausdruck, mit wunderschöner Kolorierung! Manche Charaktere sehen aus wie von Zille kopiert, andere wie von Tardi inspiriert. Ansonsten steckt viel Mystik in ihnen. Die Hintergründe sind beeindruckend; sie zeigen in teilweisen ganzsei-tigen Gemälden eine Ära des Frankreich im 18. Jahrhundert, mit all den Aspekten des Jugendstils, und den markanten Gebäuden!
Eine Art Reminiszenz an „Das Phantom der Oper“ ist nicht zu übersehen!
Ein mysteriöser, abenteuerlicher Comicroman. Abwechslungsreich, spannend und mit herausragen-der Grafik!
Nach Information des Verlages ist „Winter in der Oper“ als abgeschlossene Geschichte deklariert.
Es ist jedoch sehr hilfreich, wenn man den vorherigen Band „Herbst in der Bucht der Somme“ auch gelesen hat.
Winter in der Oper
Text: Philippe Pelaez, Zeichnungen: Alexis Chabert
72 Seiten
Splitter
19,80 Euro
Autor: Rolf Pressburger