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03.05.2018
Cross Cult

Oblivion Song 1

Oblivion Song 1

Zwei internationale Stars aus den Comic-Schmieden nehmen den Leser mit in die Welten zweier Dimensionen: Der Amerikaner Robert Kirkman, Schöpfer von „The Walking Dead“; und der Italiener Lorenzo de Felice, einer der Zeichner der Serie „Waisen“.

Oblivion Song spielt somit in zwei Welten. Eine davon ist die unsereins bekannte, die andere ist in einer rauen, gefährlichen Dimension angesiedelt! Die Story beginnt in in der anderen Dimension: Nathan Cole jagt ein Paar, um es mit einem gezielten Schuss, der aus einer Spritze mit einem Serum besteht, einerseits vor herannahenden Ungeheuern zu retten. Und sie andererseits gleichzeitig in die unsere Welt überzusetzen. Nathan Cole kann von einer zur anderen gelangen. In einem hiesigen Wüstengebiet treffen sie sich und sie begeben sich zurück in die weltliche Zivilisation. Nathan Cole sucht schon seit geraumer Zeit in der anderen Welt Überlebende, um sie zu retten. Doch die Gelder dafür schwinden, denn die Geldgeber sehen keine Notwendigkeit und Hoffnung mehr, weitere Menschen „dort“ zu finden. Vor 10 Jahren geschah das Unglaubliche, als 300 000 Menschen plötzlich in Oblivion verschwanden. Dabei auch Ed, der Bruder von Nathan. Und den trifft er eines Tages bei einem seiner Ausflüge dorthin. Er und seine Truppe wollen jedoch gar nicht gerettet werden, wollen nicht zurück in die Zivilisation. Und das, obwohl in dieser anderen Welt das Grauen allgegenwärtig ist! Denn überall lauern große und kleine Monster, auch in den Höhen. Eine scheinbar dystopische Welt, angefüllt mit skurrilen Landschaften, zerfallenen Resten einer Zivilisation und einer jederzeit anwesenden bedrohlichen Atmosphäre! Die Zeichnungen sind diesbezüglich in der Tradition und dem Ambiente von „Alien“ und einschlägigen Horrorszenarios angesiedelt. Die kräftige, bei passenden Szenen ins Düstere abschweifende Farbgebung ist bunt und eindrucksvoll! Die Tuschestriche der Zeichnungen sind kräftig und unterstreichen das dunkel-gefährlich daherkommende Spektakel. Denn das ist es teilweise auch, in Szenen, die vor Aggressivität seitens der Ungeheuer strotzen. Doch solcherart seitenlanger Action kann mitunter auch mal langweilen. Ansonsten weist die Geschichte natürlich noch etliche interessante Personen, einige Nebenhandlungen, wie z.B. Beziehungsknatsch, und eine geheimen Mission von Nathan auf. Agenten kommen ins Spiel und in der anderen Welt auf einmal geheimnisvolle, gesichtslose Reiter! Noch ist fast alles unklar und ein Rätsel; nur die Protagonisten weisen schon einige Charakterzüge und Eigenarten auf, wurden also behutsam eingeführt.
Doch schon in diesem ersten Band sind Voraussetzungen geschaffen, die interessante Abenteuer, Geheimnisse und unvorhersehbare Wendungen implizieren. Genau so, wie es Kirkman in einem Nachwort ankündigt. Und wie es wohl auch eintreten wird!

Oblivion Song
Text: R. Kirkman, Zeichnungen: L. De Felici
144 Seiten
Cross Cult
22,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger