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07.12.2018
Auf den Spuren von Michel Vaillant

PPM zu Besuch im Französischen Automobilmuseum in Mülhausen

PPM zu Besuch im Französischen Automobilmuseum in Mülhausen

Die Publikation des Michel Vaillant Albums „Die Bugatti-Affäre“ in der ZACK-Edition nahm PPM zum Anlass, sich auf die Spuren von Michel Vaillant zu begeben und das Französischen Automobilmuseum in Mülhausen zu besuchen, dass auf der Sammlung Schlumpf basiert.

Der 54. Band der klassischen Michel Vaillant-Serie „Die Bugatti-Affäre“ ist nämlich eine Hommage an die legendären Autos aus dem Hause Bugatti. Michel Vaillant-Autor Jean Graton zu der Idee, dieses Album zu schaffen: „Für mich als Autoliebhaber ist dieser Name selbstverständlich der glorreichste unter den konkurrierenden Marken. Ich habe diese fantastischen blauen Boliden geliebt! Zu gerne hätte ich einen Bugatti mein Eigen genannt – egal welches Modell, denn sie waren alle prachtvoll. Doch wenn ich schon keines besitze, so konnte ich ihnen wenigstens ein Album widmen.“

Und so geht es auf den 46 Seiten dieses Albums vor allem um die historischen Fahrzeuge Made in Molsheim / Elsass, mit denen es im niederländischen Zandvoort ein Rennen geben soll. Doch über Nacht sind die Bugattis plötzlich alle verschwunden…

Um die notwendigen Automobile für das Rennen zu bekommen, wenden sich die Protagonisten Steve Warson und John Domfries an das Automobilmuseum in Mülhausen. Von der Museumsleitung wird ihnen überraschenderweise mitgeteilt, dass es nicht möglich ist, Autos aus dem Museum zur Verfügung zu stellen, und noch weniger, diese außer Landes zu bringen. Es wird ihnen jedoch zugesagt, private Besitzer von Bugattis zu kontaktieren. Letztlich gelingt es, die gewünschten Bugattis für die Teilnahme am Rennen zu erhalten.


 

Jean Graton lässt auf den Seiten 9 – 13 (Comicseiten 7-11) des Albums Steve Warson und John Domfries das Automobilmuseum besuchen, um mit einem leitenden Mitarbeiter namens Jean-Claude Delerm über die Ausleihe der Bugattis zu verhandeln. Mit einem Vaillant treffen die beiden am Museumstor ein. Sie werden kurz darauf von Herrn Delerm begrüßt und anschließend in die Ausstellung des Museums begleitet. Bevor es nun in die Ausstellung geht, kann man im Panel unter rechts mittig eine Statue von Jean Bugatti entdecken, der ein Sohn von Firmengründer Ettore Bugatti war.


Und da ist sie: eine beeindruckende Sammlung von grandiosen Oldtimern, darunter Autos der Marke Renault, Peugeot, Mercedes-Benz, Rolls Royce und Bugatti. Ich kann einen Besuch des Museums nur sehr empfehlen, sofern man einen Draht für alte Autos hat. Einfach faszinierend!!!
Hintergrund: Das Museum wurde auf dem Grundstück und in den Räumlichkeiten einer sehr alten Kammgarnspinnerei untergebracht. Im Wesentlichen entstand es auf der Grundlage einer Sammlung, die von den Brüdern Hans und Fritz Schlumpf zusammengetragen wurde, die viel Geld mit der Wollindustrie verdient hatten. Vor allem Fritz Schlumpf liebte Automobile. In den Jahren vor dem 2. Weltkrieg hatte er einen Bugatti 35 B gekauft, einen echten Rennwagen aus Molsheim, dem Firmensitz von Bugatti im Elsass. Bis 1957 widmete sich Fritz Schlumpf seiner Sammlung nur wenig und war einige Zeit lang ein einfacher Automobilliebhaber. Doch ab 1960 verwendete er immer mehr Zeit und Energie darauf, Wagen anzukaufen, wobei er sich eines ausgedehnten Netzwerkes von Informanten bediente. Die Wagen wurden in den Räumlichkeiten der inzwischen stillgelegten Spinnerei gesammelt. Schlumpf plante bereits zu diesem Zeitpunkt, die Sammlung Besuchern zugänglich zu machen.


 

Eine Krise in der Wollindustrie und die immensen Kosten für den Ankauf der Automobile führten 1976 schließlich zum Ende der Schlumpf-Gruppe. Wenig später wurde die gewaltige Sammlung entdeckt.

 

(c) Fotos: Vanessa Hüster

Autor: Michael Hüster