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08.12.2025
PIERO MASZTALERZ im PPM-Interview

Der neue Cartoon-Band

Der neue Cartoon-Band
Ein neuer Cartoon-Band mit dem Titel „Du schaffst das!“ ist gerade in der Edition 52 erschienen. Außerdem erhielt der Cartoonist zwei Ehrungen für sein Schaffen.

 

Der Hamburger Cartoonist und Comedian PIERO tourt seit über zehn Jahren mit seinem besonderen Soloprogramm (aktueller Titel: "Halt die Fresse, Rapunzel!") durch Deutschland, bei dem er "live" mit seinen Figuren spricht. Das blieb nicht unbemerkt.

2025 erhielt er gleich zwei große Auszeichnungen: Zunächst den renommierten deutschen Kabarettpreis St. Ingberter Pfanne. Außerdem wurde er beim Deutschen Karikaturenpreis mit dem Geflügelten Bleistift in Gold für seine Karikatur „Abwarten“ geehrt.



Anlass genug, ein neues Cartoon-Buch zu veröffentlichen. Dieses heißt „Du schaffst das!“ und erschien gerade in der Edition 52. Es ist genauso direkt und bitterböse wie seine Vorgänger. Der Künstler selbst empfindet das Buch übrigens als gar nicht so böse, sondern vielmehr wunderschön. Hier finden sich die besten Cartoons der letzten Jahre und wie immer deckt er thematisch eine große Bandbreite ab wie: E-Roller, Windkraft, Ärzte, Tiere, Wokeness,  Brathähnchen uvm.
Piero Masztalerz wurde 1970 geboren und lebt in Hamburg. Er veröffentlichte bisher u.a. auf Spiegel Online, EULENSPIEGEL, TITANIC, Lübecker Nachrichten, Handelsblatt, Financial Times Deutschland, Schweriner Volkszeitung und der BRAVO. Er war der Zeichner der kultigen NDR 2-Radiocomedy/Trickfilmserie „Frühstück bei Stefanie“.

PPM stellt PIERO MASZTALERZ Fragen zu seinem neuen Cartoon-Buch und rund um sein künstlerisches Schaffen.
Als Premiere bei PPM gibt es nun die Möglichkeit, klassisch weiterzulesen oder die Audiodatei zu wählen.



PPM: Hallo Piero:  Wie und wann bist du zum Comiczeichnen gekommen?
 
PIERO MASZTALERZ: Ich hatte einen nervigen Lehrer und den habe ich wie so eine Voodoopuppe gezeichnet und ihn etliche Tode sterben lassen. Das hat sehr geholfen und war wohl der Grundstein.
 
PPM: Hast du gleich mit Cartoons angefangen, oder hast du es evtl. vorher mit Comics versucht?
 
PIERO MASZTALERZ: Ich habe mich anfangs nicht festgelegt und schon immer beides gemacht.

PPM: Was hat dich dann dazu bewogen, auf Cartoons zu setzen?
 
PIERO MASZTALERZ: Faulheit. Und Gary Larson.

PPM: In deinen Cartoons bringst du die Dinge ja ungeschönt auf den Punkt. Gibt es Leute, die dir auch schon mal böse Nachrichten wegen des einen oder anderen Gags zukommen lassen, oder hält sich das in Grenzen?
 
PIERO MASZTALERZ: Ich zeichne seit über 30 Jahren und besonders die von mir gezeichneten Lehrer hätten guten Grund gehabt sich zu beschweren. Selbst die Esoteriker haben wohl ein paar wirkungslose Ignatia D12 Globuli eingeworfen und sind ruhig geblieben. Erst mein Anti-AfD-Cartoon hat ein paar "sachkundige Bürger" auf den Plan gerufen, um mich per Mail sachkundig zu beleidigen. 

PPM: Das Leben ist der beste Gaglieferant. In deinen Cartoons greifst du daher nicht selten, ironisch überspitzt, die Macken und Schwächen der Mitmenschen auf… 

PIERO MASZTALERZ: Ich beobachte vor allem meine eigenen Macken und Schwächen, daraus entstehen kombiniert mit unreflektiertem Selbsthass, wie ich finde, ganz lustige Bilder. Zum Beispiel der Cartoon Bauchtasche, Kita und Karte. Ich hasse mich schon wieder dafür, dass ich nicht die Seitenzahlen parat habe.
 
 

 

 

PPM: Eine ganz besondere Idee ist deine Live Cartoon Show. Erzähl mal, wie es dazu kam! Wo bist du demnächst überall zu sehen?
 
PIERO MASZTALERZ: Anfang 2014 wurde ich von Martin Sonntag, dem Leiter der Caricatura in Kassel, gefragt, ob ich im Rahmen meiner Cartoon-Ausstellung eine Lesung veranstalten könnte. Nur ein paar Bilder zeigen und vorlesen...
Aus dieser kleinen Anfrage ist mittlerweile ein über zweistündiges Programm entstanden. Ich toure damit durch Deutschland, war auf Kreuzfahrtschiffen, im Quatsch Comedy Club und bei Nightwash live. 

Und es ist ganz nebenbei ein völlig neues Genre entstanden: Ich lese nämlich nicht nur vor, was meine Figuren sagen, sondern ich lasse sie gleich selbst reden. Manchmal ist Faulheit eben doch hilfreich! Als Zeichner kenne ich keine Grenzen und spreche mit brennenden Hamstern, nackten Zauberern, Gott im Bademantel, einem männlichen Rotkäppchen, einem bekifften Wolf und ich singe einige Songs, um die Gemüter am Ende zu beruhigen - oder gänzlich ausrasten zu lassen!



Aktuelle Termine finden sich hier

PPM: Vielen Dank, Piero!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autor: Michael Hüster