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10.12.2021
Splitter

Cixin Liu: Das Meer der Träume

Cixin Liu: Das Meer der Träume

Eine weitere Adaption einer Story des chinesischen Science-Fiction Autors Cixin Liu.
Hierin geht es im weitesten Sinn um die Frage, ob Kunst wichtiger ist als die Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens.

Auf der Erde erscheint wie aus dem Nichts eine gläsern aussehende Lebensform, die sich als Künstler aus der dunklen Materie des Universums ausgibt. Das Wesen offenbart sich dem Eiskünstler Yan Dong, der gerade mit seinen eisigen Kreationen am Gange ist. Sie stellen Gemeinsamkeiten fest, aber auch grundlegende Unterschiede in der Bewertung von Kunst. Das Ding aus dem Weltall saugt sämtliche Flüssigkeiten des Planeten auf, um sie umzuformen in eiskalte Gebilde, die am Himmel die Menschen erfreuen sollen. Leider ist deshalb eines Tages Wasser auf der Erde knapp. Welche Möglichkeiten sieht das Militär, um dagegen anzugehen, fragt sich die Regierung.

Die Adaption kommt mit nicht zu viel Text aus. Viele Panels stehen diesbezüglich blank, eine ausklappbare Mittelseite zeigt ein Panorama des Kunstwerkes am Himmel. Die Zeichnungen wirken ein wenig unbeholfen, irgendwie nicht sehr routiniert. Gesichter sind grob mit ihrer Physiognomie dargestellt. In der Gesamtschau ergibt sich so eine sparsame und etwas schroffe Liniengestaltung. Farblich sehr freundlich, hell, klar und sparsam gedeckt. Konzentrierte Darstellungen auf das Wesentlichste beschränkt.

In der Geschichte schwingt natürlich Philosophisches mit, Gesellschaftsrelevantes, was die Zusammenarbeit aller Nationen betrifft. Und die leidliche Frage, die immer aufkommt, wenn der Mensch keine andere Möglichkeit mehr sieht, ob robuste Gewalt eine Lösung sein kann.
Ist Kunst das eigentliche Ziel der Entwicklung der Menschheit? Die Handlung und Dialoge sind einfach, geradlinig und ohne Wendungen. Im Grunde gibt es nur zwei Protagonisten, der irdische und der außerirdische Künstler.

Ein reiner Science-Fiction Comic mit einem Alien, das an sich weder gut noch böse zu sein scheint. In einer Story, die inhaltlich keine große Überraschungen bereit hält. Flüssig zu lesen ist, und am Ende doch ein wenig banal erscheint.

 


Cixin Liu: Das Meer der Träume
Textadaption: Rodolfo Santullo, Zeichnungen: Jok
96 Seiten
Splitter
19,80 Euro

Autor: Rolf Pressburger