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23.03.2022
Splitter

Der Mann, der die Welt erfand

Der Mann, der die Welt erfand

Sie begegnen sich auf einer künstlichen Insel, auf der sich Offiziere von Einsätzen erholen und entspannen dürfen. Leutnant Charlene Barrymore und Captain John Bowman.

Sie sind sich auf Anhieb sympathisch und verbringen viel ihrer Freizeit miteinander. Beide müssen sich ab und zu medizinischen und psychologischen Untersuchungen und Tests unterziehen. John hat immer wieder Albträume von einem gruseligen Erlebnis auf einer Mission im All. Eines Tages beschließen sie, die Insel heimlich zu verlassen, denn John vermutet, sie werden aus einem bestimmten Grund überwacht. Auf dem Festland angekommen, stürzen sie sich ins vergnügliche Nachtleben, als auf dem Nachhauseweg etwas Eigenartiges geschieht. Die Männer, die das heimlich auf einem Bildschirm verfolgen, sehen sich in ihren Vermutungen bestätigt. Was sind das für Vermutungen?

Was gemächlich, romantisch und zwanglos beginnt, quasi als Urlaub in luxuriöser Umgebung, wird zu einem Science Fiction Thriller mit mystischen Elementen und psychologischem Tiefgang. Fast nebensächlich steht die Tatsache im Raum, dass die Menschheit vor einer großer Niederlage steht, denn Invasoren bereiten den letzten Schritt vor.

Die Story ist leicht zu lesen; die Handlung nimmt sich Zeit, um spannend zu werden, die beiden Protagonisten tasten sich langsam von Freundschaft zu Liebschaft vor und im Hintergrund tummelt sich noch anderes Personal, dessen Rolle spät erklärt wird. Der Autor vermeidet komplizierte Szenenwechsel und erzählt chronologisch bis auch wenige kurze Erklärungen aus der Vergangenheit.
Autor und Zeichner sind durch etliche Veröffentlichungen sehr bekannt. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit Leó (Amazonia, Kenya u.a.), bei der teilweise auch der Zeichner des vorliegenden Comics involviert ist dürfte in Erinnerung sein.

Die Zeichnungen sind mit weniger utopischem Schnickschnack ausgestattet, als in manch anderen Comics des Genres. Nur seltene Darstellungen vor Raumschiffen und fremdartigen Tieren nebst Androiden, die komplett menschlich aussehen, sind zu sehen. Sie sind solide, klar und realistisch
Auch die Kolorierung ist unspektakulärer Standard.
 

Ein utopischer Comic, der in gewisser Weise die Magie, etwas herbei zu zaubern, mal umdreht, um einer Macht Geltung zu geben, die das gesamte Weltgefüge auf den Kopf zu stellen in der Lage ist
Nicht außergewöhnlich spannend aber sehr unterhaltsam. Ein Weltbedrohungsszenario, ja, das aber unspektakulär im Sinne von Null Waffenaufwand und Explosionen auskommt, was die Auswahl an Szenen anbelangt. Und ganz zum Schluss steht die hübsche Charlene auch noch vor einer großen persönlichen Entscheidung!

Der Mann, der die Welt erfand

Text: Rodolphe, Zeichnungen: Marchal
80 Seiten
Splitter
19,80 Euro

Autor: Rolf Pressburger