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04.01.2023
Splitter

Darryl Openworld

Darryl Openworld

Diese fantastische Geschichte spielt gewissermaßen in drei Dimensionen. Darryl ist investigativer Journalist des Guardian in einem Paralleluniversum zur Grey World, die wohl das normale Universum darstellt. Er kann sich in beiden Welten bewegen.

Julianne in der normalen Welt liebt den toten Dean, der als Geist erscheint, aber auch Darryl. In Openworld geschehen mysteriöse Dinge. Zum einen wurde in das Magic House eingebrochen, zum anderen bleiben die Uhren stehen und zuletzt erscheint ein angriffslustiger Riese. Eigentlich ist Magie hier gang und gäbe, doch diesmal ist es bedrohlich. Als bester Journalist möchte Darryl selbstverständlich das Geheimnis lösen. Seine Helfer sind eine Elfe und ein Raubvogel, der gleichzeitig sein Fotograf ist.

Es entspinnt sich eine weit verzweigte Story in einem viktorianisch anmutenden Zeitalter mit Zeppelinen in den Lüften. Märchenhafte Geschöpfe und düstere Anwandlungen beherrschen immer mehr die Szenerie, die Handlung gleitet in unheimlich anmutendes Spektakel ab. Gruselatmosphäre und dunkle Schattenelement erweitern die Geschichte in den Horror. Mit der Zeit klären sich etliche Fragen auf. Was treibt Julianne an; was hat ihr Doppelspiel für Hintergründe; was ist die Wahrheit hinter all den Geschehnissen; und was verbirgt auch Darryl vor allen?

Eine verzwickte Handlung, die gegen Ende ein wenig unübersichtlich wird, weil vieles in das Finale gepackt wurde, in der aber eine innovative Geschichte eingebettet ist. Die Idee mit der Parallelwelt ist nicht neu, doch hier wird eine andere Facette aufgezeigt. Der Journalist ist eher ein Detektiv, die Magie wie eine Art Verheißung. Die Geschichte ist anspruchsvoll konzipiert und ansprechend getextet. Kleine Abschweifungen, in denen z.B. ein paar Artikel im Guardian gezeigt werden, ergänzen die Erzählung. Bisweilen sind die Szenenwechsel jedoch abrupt und nicht leicht nachzuvollziehen.

Ein großes Plus sind die Zeichnungen! Sie sind wunderbar ausstaffiert und facettenreich koloriert. Die Protagonisten haben sympathische Gesichtszüge, eher niedlich als charakterstark. Je nach Szene wechseln die Grundfarben von realistischen Nuancen zu magisch (grün) bis schwärzlich in Szenen, die bedrohlich und erschreckend wirken sollen! Auch die Perspektiven sind sehr variantenreich.

Ein Comic, der wie schon erwähnt, eigentlich in drei Dimensionen spielt. Denn erzählt wird sie von einer Autorin die sie einer Verlagsmitarbeiterin vorstellt. Auch sie heißt Julianne. Ein weiterer Aspekt, der sich zum Ende hin erklärt! Wunderschön gezeichnet und sehr spannend!

Darry Openworld

Text: Rèmi Guèrin, Zeichnungen: Krystel
152 Seiten
Splitter
32,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger