Geschaffen wurde die Serie vom Franzosen Jacques Martin, der erst 26 Jahre als war, als er sich bei "Tintin" mit "Alix" bewarb. Das Magazin unter der künstlerischen Leitung von Hergé war damals erst zwei Jahre alt, druckte aber gerade in seiner Frühzeit heute legendäre Comic-Werke ab. So waren in der "Alix"-Startausgabe 38/1948 außerdem Tim und Struppi gerade "Im Reiche des Schwarzen Goldes" unterwegs, Blake und Mortimer führten ihren "Kampf um die Welt" und Suske und Wiske begannen mit dem "Spanischen Gespenst" ihre legendären Abenteuer der "Blauen Serie" im "Tintin"-Magazin.

In diesem beeindruckenden Umfeld konnte sich Alix, der Sohn eines gallischen Häuptlings, den es als Sklaven bis ins antike Rom verschlägt, glänzend behaupten. Auch stilistisch fügte sich die Serie bestens ein, kultivierte Martin doch einen Zeichenstil ganz in der von Hergé gepflegten "klaren Linie" von dessen Brüsseler Schule. Über viele Jahre sollte Martin auch in leitender Position im Studio Hergé arbeiten – freilich ohne "Alix" dafür aufzugeben.

Ab Mitte der 1950er Jahre erschienen von "Alix" auch erste Alben beim Lombard-Verlag, dem Herausgeber von "Tintin". Doch nach fünf Ausgaben stockte die weitere Veröffentlichung, so dass die "Alix"-Alben ab 1965 durch Casterman weitergeführt wurden. Das ebnete der Serie auch den Weg nach Deutschland, wo der Carlsen Verlag ab den 1970er Jahren ein Comic-Programm etablierte, das sich größtenteils aus dem Casterman-Fundus bediente. Nach "Tim und Struppi" und "Die Vier" war "Alix" ab 1974 überhaupt erst die dritte franko-belgische Albenserie, die von Carlsen veröffentlicht wurde.

Später sollte dort auch noch die zweite große Serie von Jacques Martin folgen, nämlich der Thriller "L. Frank". Doch ab den 1980er Jahren wurden die deutschen "Alix"-Veröffentlichungen – auch durch mehrere Verlagswechsel – immer unübersichtlicher. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass sich seit einigen Jahren Kult Comics darum bemüht, das Werk von Jacques Martin, zu dem sich später noch die Historien-Serien "Arno" und "Jhen" gesellten,  und gerade "Alix" in mustergültigen Gesamtausgaben herauszubringen.

Fast alle diese Serien werden auch nach dem Tod von Jacques Martin im Jahr 2010 bis heute fortgesetzt. Darüber hinaus gibt es zu "Alix" inzwischen auch noch eine Sequel-Serie, "Alix Senator" (deutsch bei Splitter), wie auch den Jugendableger "Alix Origines" im aufgefrischten Manga-Look, der aber noch nicht auf Deutsch veröffentlicht wird. Das Comic-Universum rund um "Alix" erweist sich also auch nach 75 Jahren als höchst vital.

Hier finden Sie die Jacques-Martin-Serien im PPM-Katalog:

• Alix Gesamtausgabe

• Alix Senator

• Arno Gesamtausgabe

• Jhen Integral

• L. Frank Integral

Bild: © Jacques Martin/Casterman