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27.02.2023
Splitter

Resident Alien 1 - Willkommen auf der Erde

Resident Alien 1 - Willkommen auf der Erde

Er möchte nur Doc oder Harry genannt werden. Lebt abgeschieden an einem See, in dem er gern angelt.

Er mag keine Menschenansammlung, aber Menschen durchaus. Er kam vor einiger Zeit an und ist jetzt Teil der Gemeinde. Gibt sich als pensionierter Doktor aus.

Eines Tages wird ein Kollege ermordet. Die Polizei bitten ihn, bei Untersuchungen zu helfen. Das macht er gern. Eigentlich ist sein sehnlichster Wunsch wieder heim zu kehren, was gegenwärtig nicht möglich ist. Denn er ist ein Außerirdischer, ein Alien, ein Fremder dieser Welt, der hier vor drei Jahren auf der Erde gestrandet ist.
Der Leser sieht ihn in der typischen moderne Version eines hageren Antlitzes mit übergroßen Augen. Mit irgendwelchen hypnotischen Fähigkeiten kann er sein wahres Aussehen vor den Menschen verbergen. Nur eine junge Frau, die Tochter eines indianischen Schamanen, bemerkt, wie sein Antlitz vage verschwimmt. Es ist kein Makel an ihren Augen, wie der Augenarzt bestätigt.
In Rückblenden aus den Erinnerungen des Aliens erfährt der Leser, wie er vor drei Jahren zur Erde kam und sich clever anpasste. Auch die wehmütige Rückschau auf seine Geliebte auf seinem Heimatplaneten offenbart er in Gedanken. Einer seiner Lieblingskommentare im Geist ist „faszinierend“. Das dürfte eine Hommage an Spock von der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise“ sein; mit dem Harry Vanderspeigle, so der volle Name des Außerirdischen, auch die spitzen Ohren gemein hat!

Die Story ist darüber hinaus nicht allzu kompliziert. Der beinahe banale Alltag einer kleinen Stadt in Amerika gibt den Hintergrund für diese auch (noch) nicht sehr außergewöhnliche Kriminalgeschichte. Nette Bewohner, ein paar verdächtige Subjekte und scheinbar unbedeutende Episoden. Das Ungewöhnliche in diesem ersten Teil der Geschichte bleibt bis dahin nur der Gestrandete. Die Dialoge sind kurz gefasst, die Geschehnisse selbst offenbaren im Laufe der Handlung eine gewisse Spannung. Es kommt ein zweiter Mord hinzu, aber Fixpunkt bleibt das Inkognito von Doc Harry. Ein weitere Handlungsfaden wird angedeutet. Man hat das ramponierte Raumschiff in der Wüste gefunden. Offizielle forschen nach!

Die Zeichnungen sind sehr entspannt, klar und übersichtlich. Mit sparsamen Pinselstrichen werden die markanten Objekt, Protagonisten und Hintergründe dargestellt. Unspektakulär, aber nicht fade. Ebenso die Kolorierung.

Eigentlich ein Krimi, der seinen Reiz aus dem Zusammenspiel von Mord und einem ungewöhnlichen Detektiv bezieht. Sowohl dieser als auch der andere Aspekt bleibt noch näher zu erklären. Science Fiction und mystischer Comic. Eher gediegene Unterhaltung, wenig Action, aber sehr interessant wegen des Stilmixes!

Resident Alien 1 - Willkommen auf der Erde
Text: Peter Hogan, Zeichnungen: Steve Parkhouse
104 Seiten
Splitter
19,80 Euro

Autor: Rolf Pressburger