Die Häscher, die sich selbst Saftjäger betiteln, haben ihn scheinbar bewusst mitgenommen. Was wollen sie von ihm?
Der Weltenbaum ist am Siechen. Er liefert nicht mehr den so lebensnotwendigen Saft für die Bewohner, die in verschiedenen Gruppen leben. Böse Kräfte scheinen am Werk zu sein. Gemeinsam mit dem fachkundigen Gefangenen wollen die Saftjäger der Sache auf den Grund gehen. Man vermutet die Ursache des Übels unter den Wurzeln. Sie müssen also nachforschen. Die Expedition wird von der jungen Saftjägerin Reva geleitet. Spannungen zwischen ihr und dem Gefangenen sind vorprogrammiert.

Auf ihrem Weg treffen sie auf diesen oder jenen anderen Menschenschlag; auch den auf den höchsten Gipfeln lebenden Antropen begegnen sie. Jeder Schritt bedeutet eine neue Erfahrung. Gefahren lauern hinter jedem Berghang oder Baum. Sie finden den gigantischen Weltenbaum und steigen zwischen seinen Wurzeln hinab in eine andere Umgebung ...

Diese Welt auf dem fernen Planeten mutet utopisch, fremdartig und vielfältig in der Flora und Fauna an. Im Laufe der Handlung verschwindet so nach und nach das Misstrauen zwischen dem Sucher und Reva. Sie retten sich gegenseitig das Leben und kommen zur Erkenntnis, dass sie eigentlich auf der gleichen Seite des Überlebenswillens und der Suche nach einem Heil für die gesamte Umwelt sind. Pierig kann das Geheimnis um den Weltenbaum erkennen. Doch die Lösung des Problems ist dramatisch, tragisch und doch im Fazit hoffnungsvoll!

Hier liegt eine außergewöhnliche Geschichte vor. Die bekannten Zutaten dieser Weltenrettungsmission sind vorhanden. Heldenhafter Mut, Rückschläge und der Einsatz der letzten Kräfte in altruistischer Manier. Den Hintergrund bildet eine mystische, ins Religiöse übergehende Grundidee: Ein Baum, der zuständig ist über Ach und Wohl der gesamten Welt. Und eine, wie fast immer in solchen Geschichten, leidenschaftliche Bereitschaft von ein paar Wagemutigen, das Bedrohliche abzuwenden.

Die Zeichnungen sind wunderschön, üppig und überbordend vor fantasievollen Einfällen. Sie zeigen eine fantastische Umwelt in farbenfrohen Bildern. Und auch die Action kommt nicht zu kurz!

Der Comic ist sehr spannend und unterhaltend. Zwar vermag der eine oder andere obligatorische Kniff der Dramaturgie in diesem Genre nichts Neues aufzuzeigen, aber das Fazit dieser Story ist dann doch überraschend anders!

Die Hüter des Weltenbaumes
Text und Zeichnungen: Alexandre Ristorcelli,
nach dem Werk von Laurent Genefort
112 Seiten
Splitter
25,00 Euro