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21.12.2018
Splitter

Lonesome 1 - Die Spur des Predigers

Lonesome 1 - Die Spur des Predigers

Der belgische Comickünstler Yves Swolfs ist ein Autor und Zeichner, der schon in einigen Genres seine Fingerabdrücke hinterlassen hat.

Von Grusel über Science-Fiction bis hin zu historischen Themen reicht seine Bandbreite. Neben dem Western Durango erschuf er so manchen Klassiker. Sein neuestes Werk ist wieder in den Zeiten der Pistoleros und Indianer angesiedelt:
Ein namenloser Reiter folgt den furchtbaren Spuren eines Predigers, der rund um Missouri mit seiner Bande Terror verbreitet. Der Namenlose kommt allerdings zu spät, um noch eine Frau und ihren Mann zu retten, die vom Terrortrupp gefoltert und getötet wurden. Nur den kleinen Sohn kann er retten. In der nächstgelegenen Stadt macht er Bekanntschaft mit Intriganten und einem habgierigen Bürgermeister, sowie mit der blonden Angestellten des Saloons, Lucy, auch sie einst Vergewaltigungsopfer. Doch nachdem sie sich in gewisser Weise dem Fremden anvertraut hat, wird ihr aufgelauert und sie wird von Schergen ausgequetscht. Und so schlittert der Fremde in ein verhängnisvolles Geschehen, denn man trachtet auch ihm nach dem Leben. Doch was haben der Sheriff des Ortes und der geheimnisvolle Prediger damit zu tun?

Es ist keine große Überraschung, dass der neue Protagonist wie ein Klon von Durango aussieht; zwar sind die Haare ein wenig blonder, doch beide scheinen den selben Hutmacher zu haben. Ebenso zieht der eine so flott wie der andere. Doch es gibt einen echten markanten Unterschied: Im vorliegenden Comic wurde der Held von Indianer aufgezogen und er hat eine mächtige übersinnliche Gabe!
In diesem ersten Band, der die Spuren für den Fortlauf der Story legt, ist schon alles vertreten, was der Westernfreund im Allgemeinen erwartet. Ein geheimnisvoller und entschlossen wirkender Protagonist, ungeklärte Vorkommnisse und einige Hinweise auf dubiose Machenschaften, die jenseits vom guten Glauben des Christentums liegen dürften. Die Zeichnungen sind natürlich erste Klasse, realistisch und trotz der rauen Landschaft und den Sitten eigentlich als romantisch, verspielt und wunderschön zu bezeichnen. Im Grunde nichts Neues, sowohl erzählerisch als auch grafisch. Aber in bewährter Manier eben. Ein konservativer Comic in der Aufmachung, mit dem Aspekt des Mysteriösen ein wenig aufgepäppelt, so dass alle Liebhaber und Leser gediegener Zeichnungen und bewährter Spannung im Metier des Wilden Westens voll auf ihre Kosten kommen werden.

Lonesome 1 – Die Spur des Predigers
Text und Zeichnungen: Yves Swolfs
56 Seiten
Splitter
15,80 Euro

Autor: Rolf Pressburger