Die unerwartete nächtliche Ankunft einer Kutsche auf dem Schlosshof wird schwer an der galligen Harmonie, die in diesem Haifischbecken brodelt, rütteln…
Zwischen den Nachkommen der Porphyres und der Rothéneufs kommt es zur finalen Konfrontation…
Unter dem Pseudonym Balac erzählt Yann eine spannende Geschichte, die sich um Soizik rankt, einer jungen Frau, die in der Bretagne in einem Dorf von Strandräubern lebt. Sie trifft auf die Nachfahren Hyacinthes, des Grafen von Porphyre der vor vielen Jahren als Strandräuber zum Mörder wurde und dafür grausam getötet wurde.
Wie alles begann: Soizik entdeckt am Strand eine angeschwemmten weibliche Leiche, die einen schönen und sehr wertvollen Anhänger trägt. Das Juwel lässt sie auf den jungen Gwémon treffen, der sie aus den Fängen eines riesigen Kraken befreit.
Zusammen mit seiner scheinbar durchgeknallten Mutter lebt der junge Mann in einer riesigen Höhle voller Strandgut an der Küste, die wie ein Piratenversteck anmutet. Beide gehören zur Adelsfamilie derer von Porphyre. Sie leben in diesem Versteck, seitdem das Familienschloss abgebrannt ist.
Während Gwémon schnell einen Narren an der temperamentvollen und offenen Soizik gefressen hat, ist sie bei der Mutter nicht sehr willkommen und so muss sie aus der Höhle fliehen.
Aber auch der kräftige Rotschopf Korentin Le Rouzik, einer der schroffen und ungehobelten Dorfbewohner hat es auf Soizik abgesehen. In einem Art Ringkamp-Wettbewerb versucht er Soizik für sich zu gewinnen. Ohne eine wirkliche Chance zu haben, tritt Gwémon mutig gegen ihn an und verliert. Le Rouzik wähnt sich schon als Sieger, als ein Unbekannter ihn herausfordert: Es ist Konan Porphyre, einer der Söhne von Hyacinthe. Gegen ihn hat Le Rouzik nicht den Hauch einer Chance.
Doch Konan und seine Familie ist nicht sehr willkommen bei den Dorfbewohnern, da sie einst die Schuld an einem üblen Massaker auf sich lud. Was treibt also die Familie voran? Und welche Rolle spielt die geheimnisvolle Hermine de Rotheneuf, die eben das Schmuckstück sucht, das Soizik bei der Strandleiche gefunden hat und für dessen Auffinden sie „notfalls alle Einwohner des Dorfes über die Klinge springen lassen wird.“
Seit "Sambre" ist bekannt, dass Yanns Pseudonym Balac für große Epen steht, die von Liebe, Blut und Rache handeln. Die vorliegende Serie stellt da keine Ausnahme dar. Die Grundlage für diese schöne Geschichte bildet das historische Leben und die Legenden der Bretagne.
Neben dem Szenario wissen auch die wunderschönen Zeichnungen von Parnotte zu überzeugen. Der bisher weniger bekannte Zeichner setzte die Geschichte in herrliche Bilder um, die einem Gibrat in nichts nachstehen.
Bei der Kolorierung spielt die Farbpalette eine ganz besondere Rolle. Sie schafft einen lebendigen Kontrast zwischen den Locations der Handlung wie das Meer, die Welt der Höhle und der Außenwelt.
Finix präsentiert den zweiten Zyklus mit den fehlenden beiden Bänden in einem Softcover Double und behält dabei das bisherige „Überformat“ bei.
Autor: Michael Hüster