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02.08.2021
BD Must

Dirty Cobb

Dirty Cobb

Ein neuer abgeschlossener Western Comic von Daniel Brecht, der hier ein Abenteuer in der Wüste kredenzt, wie es in unzähligen Geschichten dieses Genres nicht typischer erzählt werden kann.

Er ist Mörder und Pferdedieb. Er wird verfolgt von Cowboys und einer jungen Indianerin. Er begleicht alte Rechnungen und wird für alte Rechnungen bezahlen müssen. Seine Flucht führt durch die Wildnis, durch Ortschaften und Indianergebiet. Dirty Cobb ist ein Antiheld. Gerissen und skrupellos, hat nur Feinde und macht sich selbst auch immer wieder neue. Woran liegt das? Was geschah in der Vergangenheit?

Die Handlung geht von einer Szenerie in die andere über. Es spielen Indianer eine Rolle, das Militär und andere Banditen. Ein wenig undurchschaubar ist sie zunächst um Aufbau und Erzeugung von Spannung bemüht. Der Titelheld scheint fast nur eine Randfigur zu sein, so selten tritt er in Text und Bild in Erscheinung. Aber das hat Methode. Die Story ist eben doch nicht so geradlinig, wie wie sie zu Anfang erscheinen mag. Denn in ihr ist fast jeder Protagonist bzw. seine Interaktion mit einem anderen in irgendeiner Weise verbunden.

In der Art der Zeichnungen kann man durchaus Reminiszenzen an die Anfangsjahre von Girauds Blueberry erkennen, auch in der Kolorierung. Ansonsten sind alle Hintergründe, Uniformen, Landschaften, das Outfit der Indianer und Gauner wie hinlänglich erwartet und beinahe stereotyp. Was aber hier nicht als negative Kritik gemeint ist. Der Zeichner hat sich das Beste aus diversen Comic-Klassikern angeeignet und bringt es ansprechend zu Papier.

Wenn hier etwas als unter der Erwartung zu bezeichnen ist, dann sind es die nur 40 Seiten des Bandes, wobei der Comic-Anteil noch weniger Umfang hat. Hier ist der Untertitel „A little Story“ sehr passend.

Dennoch eine zufriedenstellende Story, denn sie bietet Spannung und alle beliebten Grundlagen und Bausteine für einen unterhaltsamen Western der klassische Art.

Autor: Rolf Pressburger