News - Meldungen


14.03.2022
1972 bis 2022: 50 Jahre ZACK

Erinnerungen von Koralle-Redakteurin Gabriele Spina-Richter an das internationale ZACK-Projekt 1979/80

Erinnerungen von Koralle-Redakteurin Gabriele Spina-Richter an das internationale ZACK-Projekt 1979/80

Wer erinnert sich nicht: Wir befinden uns im Jahre 1972. Genau genommen war es ein Tag des Monats April, an dem es das erste Mal erschien: ZACK, das Comic-Magazin!!!

Der Medien-Konzern Springer hatte den Koralle-Verlag gegründet, um u. a. im Comic-Bereich mit dem Jugendmagazin ZACK neue Leserzielgruppen zu gewinnen, die bisher durch Springer noch nicht erreicht wurden. Durch einen hohen Werbeaufwand konnte das Magazin erfolgreich am Markt platziert werden. Nach 291 Ausgaben wurde das Magazin-Projekt, das eine ganze Comic-Generation prägte, im Jahr 1980 schließlich beendet. Das Leserinteresse war aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch das Fernsehen geschwunden, aber auch die hohen Produktionskosten für die Comics konnten durch das Magazin nicht mehr erwirtschaftet werden. Im Sommer 1999 wurde das ZACK-Magazin durch den Berliner MOSAIK-Steinchen für Steinchen Verlag "wiederbelebt".

Im April 2022 jährt sich der Publikationsstart des ZACK-Magazins zum 50sten Mal.

Wer das Mosaik-Zack regelmäßig gelesen hat, der kennt auch sicher die Interviews mit den verschiedene Koralle-Redaktionsmitgliedern wie Gigi Spina, Gabriele Spina-Richter, Ralf Kläsener, Gisela Prüfer, Doris Schlösser-Berster und anderen.

Im Rahmen eines geplanten ZACK-Buches zum 50. Jubiläum entstand eine
Ergänzung zum Interview mit Gabriele Spina-Richter zum Thema „Das Internationale Projekt ZACK – Super AS – Wham! 1979/80“.

Nachfolgend also exklusiv für Leser der PPM-News, eine kurze Ergänzung/Anekdote von Frau Spina-Richter.

PPM: Im August 1978, also kurz vor dem Start des internationalen Projekts, sind Sie bei Springer/ZACK eingestiegen. Ihre damalige Kollegin Gisela Prüfer in einem ZACK-Interview zu den immensen Kosten für das Projekt: „Die Spesenrechnungen der vielen Reisen nach Paris, Brüssel und Amsterdam würde ich gerne nochmal sehen (…).“ Hatten Sie auch Gelegenheit zu Auslandsreisen? Gibt es da die eine oder andere Anekdote?

G. Spina-Richter: „1979/80 brachte man ZACK auch in Frankreich, Belgien und Holland unter den Titeln SuperAS, SuperJ und Wham heraus.

Der Springer Verlag war damals sehr großzügig. Da hatte Frau Prüfer recht. Die Einführung des Projekts fand übrigens in einem wunderschönen alten Brüsseler Restaurant statt!

Ich betreute den umfangreichen Magazinteil für die 4-Länder-Produktion. Daher nahm ich auch an zahlreichen Auslandsreisen zu Redaktionssitzungen in Paris, Amsterdam und Brüssel teil. Ebenfalls meist dabei: Ralf Kläsener, Frau Prüfer und Gigi. Die Holländer und Belgier waren sehr nett. Die Zusammenarbeit mit den Franzosen war schwierig.

Die Reisen gestalteten sich auch durchaus mal abenteuerlich: Schnee und Eis in Brüssel, wo wir statt im Hotel die Nächte auf kleinen Plastikstühlchen auf dem Flughafen verbrachten, umhüllt vom Zigarrenrauch unseres Herstellers Jörg Weber.

Sehr oft flogen wir auch nach Mailand, weil die Comichefte aus Kostengründen bei Mondadori in Italien gedruckt wurden. Außerdem arbeiteten wir mit der ebenfalls in Italien ansässigen Druckerei Intergrafica zusammen.

Objektiv gesehen, war das internationale Projekt chancenlos. Die lange erfolgreiche Zeit der Print-Comics ging zu Ende. So spontan, wie es in großen Verlagen üblich, wurde dann Ende 1981 die Comicproduktion eingestellt.“

(c) Foto: Gabriele Spina-Richter

Autor: Michael Hüster