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20.05.2022
Neues vom Zwerchfell-Verlag

WHO’S THE SCATMAN von Jeff Chi

WHO’S THE SCATMAN von Jeff Chi

Mit der Comic-Biografie über “Scatman” John Larkin zeichnet Jeff Chi eine der bemerkenswertesten One-Hit-Wonder-Karrieren der 90er Jahre auf.

WHO’S THE SCATMAN? Ein Stotterer. Ein Junkie und Alkoholiker. Ein außergewöhnliches Musiktalent. Ein Optimist und Menschenfreund. Und die vielleicht ungewöhnlichste Musik-Karriere der 90er.
Mit viel Sympathie für seinen Helden erzählt Jeff Chi das Leben von John Paul Larkin, den die Welt Mitte der 90er als Scatman kennenlernte. Von Los Angeles über Amsterdam und einem kleinen Ton-Studio in Bottrop landet der Scatman schließlich auf den Bühnen der ganzen Welt und in den Herzen seiner Fans, die bis heute, lange nach seinem Tod, das Besondere in dieser Extravaganz der Euro-Dance-Welle finden. Intensiv recherchiert und atmosphärischer Farbgebung werden dabei nicht nur die 90er wieder lebendig, sondern auch die Weltanschauung eines Underdogs, dessen Leben und Werk eine echte Ausnahme in der Welt des Pops darstellen: Welcome to the Scatman’s World!

Nachfolgend ein Interviewauszug von Zwerchfell mit Jeff Chi mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

Du hast vor ca. zwei Jahren mit der Arbeit an “Who’s the Scatman” begonnen, richtig? Was bewegt einen Künstler im Jahre 2020, sich auf die Spuren eines One-Hit-Wonders von 1995 zu begeben?
JEFF: Ich bin als Jugendlicher auf die Geschichte von Scatman John gestoßen, und so ganz losgelassen hat sie mich all die Jahre nie. Als ich die Chance hatte, für meine Bachelor-Arbeit an der TH Nürnberg mein erstes großes Comic-Projekt anzugehen, bin ich irgendwie wieder auf ihn gekommen – wieso, weiß ich nicht mehr ganz genau. Die Entscheidung fiel aber auf einer Fahrt im Fernbus, meine ich.

Du hast umfassend recherchiert für das Buch. Erzähl doch bitte ein wenig über die Recherche? Hast du Angehörige in natura treffen können? Was waren für dich überraschende Erkenntnisse? Wie bist dabei vorgegangen, all diese Daten und Fakten in eine Comic-Dramaturgie umzuwandeln?

JEFF: Ich hatte gehofft, für die Recherche vielleicht sogar zu Johns Familie in die USA zu reisen. Leider ist da der Kontakt nie so richtig zu Stande gekommen und auch seine Witwe scheine ich knapp verpasst zu haben, die all die Jahre vor Beginn meiner Recherche noch sehr aktiv auf Social Media war.
Aber quasi alle anderen Personen aus seiner Karriere konnte ich (aus der Ferne) sprechen: Menschen aus seiner Jazz-Zeit vor dem Durchbruch, aus der Stotterer-Community, aus der Eurodance Hochphase… Mir ist besonders in Erinnerung geblieben, was für ein starker Charakterkopf er gewesen sein muss. Man hatte den Eindruck, John selbst stünde im Raum, wenn Dritte über ihn gesprochen haben. Ein Mann voll derber Selbstironie, die in seinen unschuldigen Songs gar nicht so rauskommt.
Die Recherche war fast der aufregendste Teil an der Arbeit. John Larkins Lebensgeschichte ist schließlich noch nie vorher erzählt worden! Aus dem ganzen Material habe ich ein ganz klassisches Skript im Drehbuchformat geschrieben – und dann ging es ans stumpfe Skizzieren, Zeichnen, Runterarbeiten. Der spaßigste Teil der Arbeit ist das nicht, muss ich zugeben. Ich hätte auch das fertige Skript einem anderen Zeichner in die Hand drücken können, hahaha.

Musik in Bilder umzusetzen ist stets eine große Herausforderung. Wie bist du diese Aufgabe angegangen? Gab es Ansätze, die du wieder verworfen hast?
JEFF: An der Aufgabe sind ja schon die verschiedensten Künstler mit den verschiedensten Ansätzen gescheitert. Ich habe mich von Anfang an auf das konzentriert, was man gut darstellen kann: Seine Songtexte, die Wirkung der Musik auf die Menschen – und die 90er waren zum Glück auch ein sehr visuelles Jahrzehnt voller starker Bilder. (…)

Was würdest du dem Scatman John Larkin heute gerne sagen, wenn du die Möglichkeit hättest, ihn zu treffen?
JEFF: Dass er ein Vorbild von mir ist. Dass er geschafft hat, was er erreichen wollte: Den “Kids of all ages” Seelenfrieden und Mutzuzusprechen. Dass er immer ein großartiger Musiker war und es genug Leute gibt, die das auch erkannt haben. (…)

Das vollständige Interview gibt es auf der Seite des Zwerchfell Verlags

Autor: Michael Hüster