Ohne die einzelnen Pointen zu verraten - denn die beziehen sich nun mal darauf: Nein! Auch im neuesten Comic scheitert er mehrmals kläglich!

Drei Texter und zwei Zeichner kreierten fünf kürzere Geschichten. Damit kehrten sie zum bewährten System zurück, in wenigen Seiten lange Episoden zügig auf den Punkt zu kommen. Als Helfershelfer neben dem treuen Diener Tunichgud fungieren hier ein Gesandter aus dem Freistaat Bayern, ein überkompetenter Amtsschimmel sowie ein berühmter Maler. Dazu erhofft sich Isnogud wie schon so oft von einem dubiosen Quacksalber und einem von sich selbst eingenommenen Magier eine Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches.

Die Wortspiele und Anspielungen auf die Moderne sind in der Übersetzung recht gut gelungen. Manche Textphrasen bisweilen eher bemüht um witzige Aussagen. Alle Episoden steuern wie erwartet auf ein überraschendes Fiasko für den Möchtegernkalifen zu. Dabei sind zeitgemäße Themen gern integrierter Bestandteil der absurden Storys. Verschwörungstheorien, fehlender Doktornachweis oder Behördenchaos. Die Protagonisten scheinen alle bis auf den knuddeligen Kalifen einen „Ratsch an der Daddel“ zu haben; naja, der eigentlich auch, denn so naiv und unbeholfen kann nicht ganz knusper sein. Obwohl – im Damespiel ist er ein As! In der diesbezüglichen Episode weist der Autor darauf hin, dass das Damespiel eigentlich das Haremspiel sei. Und mit dem hat der unbedarfte Harun al Pussah aber so gar nichts am Hut …

Die Zeichnungen sind ganz im Stil des Schöpfers Jean Tabary. Sowohl sein Sohn Nicolas als auch der Zeichner Elric kopieren ihn so gut sie können. Wobei bei genauerem Hinsehen die Geschmeidigkeit des Striches von Jean Tabary nicht ganz erreicht wird! Trotzdem sind die Panels detailliert in den Hintergründen und Nebenschauplätzen ausgestattet. So sehen z.B. die  Zwiebeltürmchen in der ersten Story wie Karnevalskappen aus!

Fünf Episoden die dem Leser wieder schadenfrohes Schmunzel und Amüsement entlocken. Allesamt mit dem bekannten Humor in den Spannungsbögen zwischen Hinterlist und an das Sprichwort angelehnten Endergebnis: „Wer andern eine Grube gräbt …“. Den Originalen durchaus würdige weitere Folgen von den Misserfolgen des ehrgeizigen Isnogud!

Die neuen Abenteuer des Großwesirs Isnogud 3 – Ich als Kalif …
Text: Jul, Vassilian, Andrieu, Zeichnungen: Nicolas Tabary, Elric
48 Seiten
Dani Books
16,00 Euro