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12.12.2025
Splitter

Wiedersehen mit Comanche

Wiedersehen mit Comanche
Eine Reminiszenz an die Western Comic Serie von Greg & Hermann.

Der alte Cole wird von einer jungen Frau gesucht und gefunden. Sein richtiger Name ist nicht Cole. Er hat ihn geändert, weil er sich vor dem Gesetz verbergen möchte. Die Frau, Vivienne Bosch, Historikerin, interessiert sich nach eigenen Angaben für ihn als einer der Zeitzeugen, die den Wilden Westen erlebt haben.
Sie überzeugt ihn, auch seine damalige Chefin Comanche aufzusuchen, die von der 666 Ranch. Dazu müssen sie durch Staaten, in denen er gesucht wird. Doch auch die Polizei ist hinter ihnen her, denn seine wahre Identität scheint zufällig offenbar geworden zu sein.
Mit der alten Karre der Frau reisen sie durch die Prairie. Während dieser Fahrt leben alte Geister der Erinnerungen in Red Dust auf. Warum wurden er und Comanche keine romantischen Partner, obwohl beide um ihre Zuneigung zueinander mehr als ahnten.
Weitere interessante Episoden während dieser Fahrt bilden eine Art Nebenschauplätze, die die durchgehende Dramatik dieser Story erweitern. Als sie am Zielort ankommen, kommt auch noch die bis dato spärliche Action zur Geltung. Die ist heftiger, als so manche Szene in den ursprünglichen Comics!
Die Vorgeschichte bzw. Ursache dazu ist selbst für Red Dust vollkommen überraschend! Denn auf und bezüglich der Ranch ist nichts mehr, wie es war und Red wohl erwartet hat.

Die Story ist durchwachsen wehmütig melancholisch, auch durchaus kritisch hinsichtlich bestimmter menschlicher Abgründe, Entwicklungen und Machtmissbrauch. Ok, auch eher stereotype Sequenzen sind dabei, wo z.B. der „alte rechtschaffene Gauner“ eine Frau vor tumben Besoffenen in Schutz nimmt oder der Karren in der Wildnis den Geist aufgibt. Im Gesamten ist dieser Comic hervorragen durch konzipiert! Die Geschehnisse am Ende der Suche sind kaum vorhersehbar. Manche Zwischenstationen sind maßgeblich für die Überraschungen dabei.

Graphisch ist er zweifellos als tolles Artwork zu bezeichnen. Zwar ohne Farbe, aber deshalb keinesfalls „farblos“ im anderen Sinn; aber mit teilweise fotografisch anmutenden Bildern. Sie atmen das Flair alten Schwarzweißfilmen aus oder erinnern an alte Gangsterkrimis. Durch die gesamten Seiten weht eine eher düster anmutende Atmosphäre, die durch große Panels mit wilden Landschaften, aufbrausenden Wetterereignissen oder Nachtimpressionen dargestellt ist.
Auch, wer die ursprüngliche Serie „Comanche“ nicht kennt, versteht den Plot.
Eine immer spannender werdende und sehr unterhaltende Geschichte u.a. von Rache, Verrat und Gerechtigkeit!

Wiedersehen mit Comanche
Text und Zeichnungen: Romain Renard
152 Seiten
Splitter
35,00 Euro

Autor: Rolf Pressburger