News - Meldungen


26.11.2020
Corona-Krise

Mehr Hilfe für österreichische Comic-Läden

Mehr Hilfe für österreichische Comic-Läden

Für die von einem besonders strikten Lockdown betroffenen Buch- und Comic-Händler in der Alpenrepublik soll es zusätzliche Unterstüzung geben. Die Senkung der Mehrwertsteuer wird länger beibehalten und neben dem Umsatzersatz wird auch Soforthilfe für Digitalisierungsmaßnahmen angeschoben.

Zunächst war Ende der letzten Woche bekannt geworden, dass die Ende Juni vom Nationalrat beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer für Bücher auf 5% über das Jahresende hinaus – nämlich voraussichtlich bis zum 31.12.2021 – beibehalten wird. Und dann konnte Anfang dieser Woche in der entsprechenden Verordnung des Bundesministeriums für Finanzen festgezurrt werden, dass die Buchhändler – und damit natürlich auch die Inhaber von Comic-Läden – 40 Prozent Umsatzersatz für die Zeit des zumindest bis zum 6. Dezember in Österreich andauernden harten Lockdowns erwarten dürfen.

Zwischenzeitlich war in diesem Zusammenhang nur noch von 20 Prozent Umsatzersatz die Rede, was eine starke Benachteiligung gegenüber vergleichbaren Branchen bedeutet hätte. Doch dies konnten die österreichischen Branchenverbände wie der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) in Verhandlungen mit der Regierung in Wien abwenden. "Die Abstimmungen im Hauptverband und mit der Politik haben hervorragend funktioniert", meinte dazu Helmut Zechner aus dem HVB-Vorstand, der auch Vorsitzender des österreichischen Buchhändlerverbands ist.

Und wie gestern bekannt wurde, hatte auch eine weitere HVB-Initiative Erfolg, denn das österreichische Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) stellt eine Soforthilfe von 200.000 Euro für den bundesweiten Digitalisierungsausbau von Kommunikations- und Distributionsmaßnahmen der Buchbranche zur Verfügung.

Die Buchwirtschaft und somit "die Nahversorgung mit Literatur" soll auf diesem Weg weiter zukunftsfit gemacht und für einen fairen Wettbewerb gegenüber internationalen Online-Giganten gesorgt werden – so zumindest die Hoffnung von Verbands- und Regierungsvertretern in Österreich. Die Möglichkeiten für eine Förderung erstreckten sich von der Anschaffung zeitgemäßer Software über die Einrichtung von benutzerfreundlichen Webshops bis zu entsprechenden Auftritten in sozialen Medien.

HVB-Präsident Benedikt Föger erläutert zur konkreten Umsetzung der Soforthilfe in einer Mitteilung: "Alle aktiven Teilnehmer an der österreichischen Buchwirtschaft, die selbständig mit einer eigenen niedergelassenen Adresse in Österreich tätig sind, können sich bewerben. Wir erarbeiten aktuell die exakten Förderrichtlinien, schon in den nächsten Tagen wird eine eigene Website Förderanträge ermöglichen."

Nähere Infos: www.buecher.at

Autor: PPM