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05.02.2023
Splitter-Serie Western Legenden: Wild Bill Hickok

Hinter jeder Legende steht ein Mensch. Und jeder Mensch hat eine Geschichte

Hinter jeder Legende steht ein Mensch. Und jeder Mensch hat eine Geschichte

Hickok über seinen Feind Custer im vorliegenden Band: (…) „Mit einem Typen wie Custer konnte man nicht verhandeln.

Der einzige Weg, sich Typen wie ihn vom Hals zu schaffen, war, sie mit Blei zu spicken und in ein tiefes Loch für sie zu graben, aus dem sie nie wieder herauskommen.“ (…)

Die Aussage deutet an, dass den Leser eine knallharte Westernstory erwartet. Nichts für schwache Gemüter!

Wild Bill, 1837 als James Butler Hickok geboren, ist ein Einzelgänger. Seinen Sinn für Gerechtigkeit hat er bereits in sehr jungen Jahren entwickelt, als sein Vater ein Untergrund-Netzwerk für die Sklavenbefreiung unterstützte. Er wird schnell ein „Ass am Abzug“ und verlässt mit 18 seine Familie, um sich ins Abenteuer zu stürzen.

Im Amerikanischen Bürgerkrieg schließt sich James Butler Hickok der Armee der Nordstaaten an, wo er sich aufgrund seiner Tapferkeit den Spitznahmen „Wild Bill“ erwirbt. Sein streitlustiger Charakter verwickelt ihn mehrmals in tödliche Schießereien wie 1861 an der Poststation von Rock Creek oder in Fort Riley, 1866. Er ist ein Freund und zeitweilig Wegbegleiter weiterer Western-Legenden wie Calamity Jane und Buffalo Bill.

Hickok war zu seiner Zeit u.a. ein berühmter Schütze, Jäger, Postkutscher, Militärkundschafter und Wildwestshow-Darsteller. Als Marshal und Sheriff machte er Jagd auf Diebe und Outlaws.

Am 2. August 1876 wird er von Jack McCall in Deadwood beim Pokern erschossen, als er gerade zwei Asse und zwei Achten in der Hand hält. Die fünfte Karte ist unsicher, angeblich war es eine Neun. Dieses Blatt nennt man bis heute „Dead Man’s Hand“.

Dies ist ein fiktives Abenteuer aus dem Leben von Wild Bill Hickok. Und natürlich steckt die Western Legende mal wieder in einer Situation, in der es um Leben und Tod geht.

Nur wenige Stunden nach seiner Abfahrt entgleist der Zug, in dem Wild Bill Hickok gerade das Weite sucht. Zuvor war er als Sheriff von Dodge City gezwungen, drei Mörder zu töten, die andernfalls für ihre Taten nicht zur Verantwortung gezogen worden wären, weil sie als Soldaten der US-Kavallerie zur Truppe von Captain Custer gehörten. Diese drei Männer waren kurz zuvor für das Massaker an einem schwarzen Farmer und seiner Familie verantwortlich.

Die Überlebenden des Zugunglücks ahnen nicht, dass die größte Gefahr der Eiswüste, in der sie gestrandet sind, nicht Indianer, Wölfe oder der Frost sind. Es ist eine Kavallerie-Einheit der Vereinigten Staaten, angeführt von Custer, der alles andere als begeistert ist, dass Hickok seine Leute erschießt. Außerdem will er unbedingt zurückholen, was Wild Bill bei der Liquidierung seiner Leute an sich genommen hat. Ein Schlüssel, der zu einem Tresor mit immenser Beute gehört.

Und so beginnt das 58 Seiten umfassende Abenteuer mit einer Zugfahrt, das für fast alle Protagonisten letztlich tödlich enden wird …

Jean-Luc Istin, das Mastermind hinter Genre-Bestsellern wie „Elfen“ und „Conquest“, lädt für seine neue Konzeptserie die besten Szenaristen und Zeichner Frankreichs ein, ihren Versionen der größten Legenden des Wilden Westens Leben einzuhauchen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen auf der einen Seite Captain Custer und seine korrupte Soldatenbande, auf der anderen Seite Wild Bill Hickok, eine hübsche Lehrerin, ein alter Indianer auf dem Rückweg in die alte Heimat, um in die Ewigen Jagdgründe einzuziehen, ein ehemaliger Sklave, der zum Kopfgeldjäger wurde, ein bärtiger russischer Einwanderer, ein Richter, eine schwangere Witwe, ein Kind aus Missouri und ein Vertreter von Colt-Waffen: es sind also reichlich Klischees vorhanden, die für die Geschichte aber essentiell sind!

Das Kreativteam Jarry, Laci & Nanjan sorgt für eine spannende Story und eine prächtige Location. Die erdigen Farben geben die wenig hoffnungsvolle Atmosphäre der Geschichte gut wieder. Leichen pflastern den Weg der Kontrahenten. Die verschiedenen Charaktere sind gut differenziert. Die Inszenierung der Story ist gelungen und die Story sehr dynamisch und effektvoll. Eigentlich fehlen nur noch Dreck, Bohnen und Speck für eine perfekte Westernatmosphäre. Sehr gelungen, das Ganze!

Abgeschlossener Einzelband!

Leseprobe

Alle Alben „Western Legenden“ von Splitter auf einen Blick:

Autor: Michael Hüster